Workcamp für Schnellentschlossene in der Nähe von Kiew

Die Martin-Niemöller-Stiftung e.V. hat nach zwei Absagen kurzfristig Plätze für ein Workcamp in Peremoha zu vergeben!

PEREMOHA
ist ein Dorf in der Ukraine nahe Kiew. 1943 wurde das Dorf von einem Kommando der SS vollständig zerstört. Die überlebenden Einwohner wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert. Nach dem Krieg kehrten wenige zurück und bauten das Dorf neu auf. Heute hat das Dorf um die 2000 Einwohner. Viele der alten Leute sind ehemalige Zwangsarbeiter.

PEREMOHA
ist nur eines von vielen vergessenen Dörfern in dieser Region. Mehr als 250 ukrainische Dörfer wurden von deutschen Truppen dem Erdboden gleich gemacht.

PEREMOHA
steht für die Martin-Niemöller-Stiftung stellvertretend für diese Dörfer. Sie will in Peremoha ein bleibendes Zeichen setzen. Das Ziel: EIN HAUS FÜR PEREMOHA
Ø eine lebendige Gedenkstätte
Ø ein Haus zum Lernen
Ø ein Haus zum Feiern, Tanzen, Musizieren

Das inhaltliche und architektonische Konzept für dieses Haus soll im deutsch-ukrainischen Dialog entwickelt werden.

DIALOG SETZT BEGEGNUNG VORAUS.

Deshalb soll im Sommer 2000 - zum zweiten Mal - ein internationales Sommerlager in Peremoha stattfinden.Eingeladen sind junge Leute ab 18 aus Ost- und Westdeutschland und aus der Ukraine, die offen, neugierig und belastbar sind, politisch wach und bereit, sich auf das Abenteuer Peremoha einzulassen.

DAS SOLL IN PEREMOHA PASSIEREN:

Die Gruppe leistet freiwillig und unentgeltlich Arbeit für ein Dorf, dessen Bevölkerung in den Jahren des Krieges ermordet oder zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert wurde.
Gemeinsam mit Jugendlichen aus Peremoha und Umgebung soll das Gebäude, das zum Umbau zur internationalen Begegnungsstätte vorgesehen ist, vor dem weiteren Zerfall gesichert werden. Denkbar sind auch Hilfe in der Landwirtschaft u.a.

... UND AUCH DAS:

Wichtig sind auch die Gespräche mit Zeitzeugen, das Nachdenken über das Schicksal und die Geschichte des Dorfes, über die heutige Situation - der Blick über den Tellerrand.

Ein Sommerlager besteht nicht nur aus Arbeit. Du bringst sicher Ideen mit für Partys, Theater, Musik etc. Und natürlich sind Ausflüge nach Kiew und an den Dnjepr geplant.

UND DAS SOLLTEST DU VORHER WISSEN:

Die Ukraine leidet z.Z. unter katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnissen. Der Alltag ist hart und mühsam. Das gilt für Dörfer noch mehr als für Städte.

Die Gruppe wird in Peremoha im Schulgebäude unter den ortsüblichen Verhältnissen untergebracht sein. Besonders die sanitären Verhältnisse sind nicht mit dem westeuropäischen Standard vergleichbar.

Die meisten Menschen im Dorf freuen sich über das Interesse, das ihrem Ort zuteil wird und setzen große, vielleicht auch übertriebene Hoffnung in uns. Es gibt aber auch Menschen, die nicht vergessen können, was ihnen von Deutschen angetan wurde und die nun wieder schmerzlich daran erinnert werden.

Landkreis und Schulleitung haben ihre Unterstützung zugesagt und werden sich bemühen, Kontakte herzustellen und bürokratische Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

HIER DAS KLEINGEDRUCKTE:

Die Fahrt ist für den 22. Juli bis 4. August 2000 geplant. Geringfügige Verschiebungen um einen oder zwei Tage können sich noch ergeben.
Die Kosten für die Teilnehmenden liegen bei 250.- DM. Darin sind enthalten
Fahrtkosten ab Heimatort, Kosten des Aufenthalts, Visagebühren und eine Unfall-, Haftpflicht- und Krankenversicherung.
Die Reise erfolgt entweder per Bahn oder in einem Kleinbus. Wir rechnen mit einer Gruppe von 8 bis 10 Leuten. Besonders gefragt sind junge Leute mit russischen oder ukrainischen Sprachkenntnissen.

Belastbarkeit und Gruppenfähigkeit werden vorausgesetzt, ebenso die Einsicht, dass es sich hier nicht um ein Freizeitvergnügen, sondern um eine Form politischen Engagements handelt - welches natürlich auch Spass machen soll.

Wichtig: Der Reisepass muss mindestens drei Monate ab Abreise gültig sein.

ANMELDUNG AN:

Martin-Niemöller-Stiftung e.V.
Claudia Sievers
Overbeckstraße 55
65187 Wiesbaden
Tel. 0611/ 9 54 54 86
Fax 0611/ 80 69 85
e-mail: MNiemoeSt@aol.com