„Bangkok Joyride“ - Erste europäische Werkschau Ing Ks

erstellt von Filmkollektiv Frankfurt — zuletzt geändert 2017-03-15T13:28:25+02:00
2 Spielfilme (beide in Thailand verboten) und 4 Dokumentarfilme vom 15. bis 18. März in Frankfurt am Main. Die thailändische Filmemacherin Ing K ist persönlich anwesend.

Die Thailänderin Ing Kanjanavanit (*1959; Künstlername: Ing K) ist eine der interessantesten und wagemutigsten südostasiatischen Filmemacherinnen der Gegenwart. In ihren Händen wird die Kamera zu einer Waffe im Kampf um das Recht auf freie Meinungsäußerung, wobei die Künstlerin allen Repressionen mutig trotzt.

Sie wird ab dem 15. März persönlich in Frankfurt anwesend sein, um während der ersten ihr gewidmeten Werkschau „Bangkok Joyride – Werkschau Ing K“ auf europäischem Boden mit dem Publikum über ihre Filme zu sprechen und ihre Art, politisches Kino zu machen bzw. Kino mit politischen Mitteln.

Die Werkschau beginnt am 15. März um 20:15 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums mit der Vorführung ihres ersten Spielfilms, der u.a. von John Waters inspirierten Religionssatire MY TEACHER EATS BISCUITS (1998), der in Thailand noch nie öffentlich aufgeführt werden durfte und dessen einzige existierende 16mm-Kopie das Filmkollektiv mit größten Mühen aus Thailand herausgeholt hat. Er gilt als der erste „no-budget“-Independent-Film aus Thailand.

Ab Freitag, 17. März, setzt sich die Werkschau im Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim fort, wo ein weiterer Spielfilm (die „Macbeth“-Adaptation SHAKESPEARE MUST DIE, ebenfalls von der thailändischen Zensur verboten) sowie vier weitere Dokumentarfilme gezeigt werden. Darunter CITIZEN JULING, der 2009 im Forum der Berlinale gezeigt wurde, eine investigative Dokumentation über den Mord an einer buddhistischen Lehrerin im muslimisch dominierten Südteil Thailands, und CENSOR MUST DIE, ein filmgeschichtliches Unikat: Ein Dokumentarfilm über den Verbot ihres eigenen Spielfilms SHAKESPEARE MUST DIE, in dem sie endlose kafkaeske Behördengänge, Antragsverfahren und Stellungnahmen der Zensoren dokumentiert.

Nach der Frankfurter Werkschau ist Ing K vom 24. März bis 2. April beim renommierten Dokumentarfilmfestival Cinéma du réel in Paris im Centre Pompidou und im Forum des Images zu Gast, wo ihr ebenfalls eine – um einen Film geringere – Retrospektive gewidmet sein wird.

Eintritt:           5 Euro pro Film (außer im Deutschen Filmmuseum, s. dortige Preise)
Ort:                15. März - Kino im Deutschen Filmmuseum (Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main) &                   17.-18. März Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim (Mertonstraße 26-28, 60325 Frankfurt am Main)

Nähere Informationen unter www.filmkollektiv-frankfurt.de/werkschau-ing-k

Die Werkschau Ing K ist eine Veranstaltung des Filmkollektiv Frankfurt – Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur e.V. in Kooperation mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss der Goethe-Universität, Pupille e.V. – Kino in der Uni, dem Deutschen Filminstitut/Deutschen Filmmuseum sowie dem Pariser Dokumentarfilmfestival Cinéma du réel. Förderer ist die HessenFilm und Medien GmbH.

Der gemeinnützige Verein Filmkollektiv Frankfurt – Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur e.V. präsentiert seit September 2013 unabhängig kuratierte Kinoprogramme in Frankfurt am Main.

Pressemitteilung, Filmkollektiv Frankfurt, 13.3.2017