Frankfurter Ernst-May-Viertel: Neue Vorschläge bringen keine Veränderung

erstellt von Fraktion DIE LINKE. im Römer — zuletzt geändert 2017-02-09T18:25:35+01:00
Bei Sitzung des Planungsausschusses am Montag, den 13. Februar wird ab 17 Uhr der neue Vorschlag der Koalition zum Ernst-May-Viertel öffentlich diskutiert.

Der neue Vorschlag ergänzt die Bebauungspläne für drei Gebiete zwischen dem Günthersburgpark und der Autobahn A 661 in Bornheim, die im April 2016 vorgestellt wurden – also vor fast einem Jahr.

Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert, dass der neue Vorschlag der Koalition eigentlich nichts an der bestehenden Planung verändert: „Auch der neue Planungsdezernent Mike Josef plant im Ernst-May-Viertel am Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum vorbei. Investoren müssen offensichtlich auch unter der Schwarz-Rot-Grünen-Stadtregierung nicht um ihre Vormachtstellung in der städtischen Wohnungspolitik fürchten!“

Yilmaz betont weiter, dass viele Ideen für das Gebiet von Seiten der Bürger*innen eingereicht wurden. Auch DIE LINKE hatte immer wieder Vorschläge gemacht. „Die neuen Planungsgrundsätze für das Ernst-May-Viertel berücksichtigen keinen einzigen der zentralen Vorschläge, die von uns und von den Anwohner*innen rechtzeitig eingereicht wurden. Zum Beispiel sollen weiterhin nur auf 30 Prozent der Wohnflächen Mieten unter dem Mietspiegel durch Fördermaßnahmen zustande kommen. Das ist zu wenig, wenn man weiß, wie viele Personen in Frankfurt auf eine bezahlbare Wohnung warten! Wir fordern besonders von der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft ABG Holding einen viel höheren Anteil an gefördertem Wohnraum – besonders der Anteil an Sozialwohnungen muss deutlich über den vorgesehenen 20 Prozent liegen!“

Anlass der Planungen war – neben der Entstehung von dringend benötigtem Wohnraum – die Einhausung der Autobahn A 661. Aus Kostengründen soll die Einhausung, die Lärm und Abgase abhalten würde, statt der ursprünglich geplanten 1.200 Meter jetzt höchstens 400 Meter lang werden. Ob und wann die Einhausung überhaupt gebaut wird, bleibt unklar.

Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, meint: „Die reiche Stadt Frankfurt kann sich eine Volleinhausung der A 661 leisten. Stattdessen macht die Koalition die Finanzierung von Geldern des Bundes und des Landes abhängig. Die Koalition muss endlich dafür sorgen, dass die jetzigen Anwohner*innen vor dem Autobahnlärm geschützt werden. Damit auch der geplante Wohnraum nicht als Lärmschutz herhalten muss, fordern wir die Volleinhausung der A 661!“

Fraktion DIE LINKE. im Römer, Pressemitteilung, 9. Februar 2017

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