Greenpeace-Aktivisten kennzeichnen Levi’s-Produkte: Protest in Frankfurt am Main und in 42 weiteren Städten für giftfreie Textilherstellung

Greenpeace-Aktivisten haben am 8.12.2012 in Frankfurt Kleidung von Levi's mit Warnhinweisen gekennzeichnet. Im Levi's-Geschäft am Goetheplatz und im Kaufhof auf der Zeil haben sie Jeans, T-Shirts und Jacken mit dem Etikett "Diese Textilie hat Wasserverschmutzung verursacht" versehen. Zuvor hat Greenpeace giftige Chemikalien in den Produktionsabwässern von Levi’s-Lieferanten in Mexiko nachgewiesen. Chemikalien finden sich auch als Rückstände in den Textilien.

„Levi’s nutzt mexikanische Flüsse als Abwasserkanäle“, sagt Sabrina Nemec, von
Greenpeace Frankfurt am Main. „Weder die Menschen in Mexiko noch die Kunden in
Deutschland akzeptieren eine Textilherstellung auf  Kosten von Umwelt  und
Gesundheit.“ Greenpeace fordert Levi’s auf, den Einsatz gefährlicher Chemikalien zu
beenden. Die Greenpeace-Kampagne Detox überzeugte aktuell die Modeketten
Zara, Mango und Esprit bis zum Jahr 2020 giftige Textilchemikalien durch
ungefährliche Alternativen zu ersetzen.

In Abwasserproben von mexikanischen Textilfabriken, die Jeans für Levi’s herstellen,
hat Greenpeace Chemikalien gefunden, die Umwelt und menschliche Gesundheit
gefährden. Dazu zählen fortpflanzungsschädigende und für Wasserlebewesen
höchst toxische Substanzen wie Tributylphosphat, Trichlorbenzol, chlorierte Aniline,
Weichmacher (Phthalate) und Nonylphenolehoxylate (NPE), die im Abwasser zu
giftigem Nonylphenol  umgewandelt  werden. Das Unternehmen Levi Strauss
behauptet jedoch in seinem Nachhaltigkeitsbericht, umweltfreundlich zu produzieren
und den Einsatz gefährlicher Chemikalien zu kontrollieren.

Neue Label für Levi’s-Jeans: „Diese Textilie hat Wasserverschmutzung verursacht“
„Levi’s betreibt  Greenwashing für seine Blue Jeans“, sagt Nemec. „Das
Unternehmen muss konsequent entgiften und über die Umweltgefährdung durch
seine Produktionsstätten informieren.“

Faser, Waschanleitung, Produktionsland - mehr Informationen gibt auch das Etikett
eines Kleidungsstückes von Levi’s nicht preis. Greenpeace-Aktivisten informieren
daher mit der heutigen Kennzeichnung bundesweit über die Umweltfolgen der Levi’s-
Produktion. Um Verbrauchern den Einkauf giftfreier Mode zu erleichtern, bieten die
Greenpeace-Aktivisten auch einen Ratgeber zu Textillabeln an.

Mit der Kampagne Detox fordert Greenpeace weltweit Modemarken auf, saubere
Kleidung zu produzieren. Alle großen Hersteller lassen in China, Bangladesch,
Pakistan oder Mexiko fertigen - zum Teil mit Chemikalien, die in der EU oder den
USA längst verboten sind. Gefährliche Textilchemikalien werden sowohl im Abwasser
von Textilfabriken als auch bei der Haushaltswäsche dieser Textilien in Gewässer
freigesetzt.

Pressemitteilung vom 08. Dezember 2012
www.greenpeace-frankfurt.de

Mehr Informationen unter:
http://www.greenpeace.de/themen/chemie/nachrichten/artikel/der_wahre_preis_der_levis-1/

Schlagwörter
Umwelt protest