Juli - Aktionsmonat für Project.Shelter
erstellt von project.shelter-ffm
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zuletzt geändert
2016-06-25T18:54:23+02:00
Treffpunkt: Jeden Dienstag im Julium 19 Uhr auf dem Campus Bockenheim
[English below] Es ist Zeit... ...für mehr Solidarität! Frankfurt ist wohlhabend, doch viele der Menschen die hier leben sind es nicht. Etliche Bewohner*innen dieser Stadt teilen ähnliche Ängste und Sorgen. Steigende Mieten, hohe Lebenshaltungskosten und systematische Verdrängung schaffen zudem Ärger und Frustration. Unkommerzielle öffentliche Räume, in denen Menschen sich zwanglos begegnen, austauschen und gemeinsam in neuen Initiativen aktiv werden können, gibt es ebenfalls immer weniger. Obdachlosigkeit gehört seit längerem fest zum Stadtbild. Die Initiative Project.Shelter hat sich deshalb im Winter 2014 gegründet, um vor allem obdachlose Migrant*innen zu unterstützen, die ansonsten kein Anrecht auf staatliche Hilfeleistungen haben. Von Anfang an war allen Beteiligten klar, dass das Problem der migrantischen Obdachlosigkeit nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern im Kontext einer (kommunalen) Politik steht, die nur an potenziellen Investor*innen und wohlhabenden Kreisen ausgerichtet zu sein scheint. Bei sozialpolitischen Themen werden dabei regelmäßig die Interessen von benachteiligten Gruppen systematisch gegeneinander ausgespielt. Für uns ist klar: der aktuelle Mangel an Häusern und Räumen für soziales Wohnen sowie solidarische Projekte ist keine unumstößliche Notwendigkeit, sondern lediglich einem mangelnden politischen Willen geschuldet. Um dies zu ändern, wollen wir uns gemeinsam mit Allen Menschen organisieren, die genug haben von den ewig gleichen Ausflüchten und leeren Versprechungen. Ein gutes Leben für Alle Menschen in dieser Stadt ist kein abstrakter Traum, sondern eine reelle Möglichkeit, wenn wir anfangen, zusammen dafür zu kämpfen. ...für ein Ende von Rassismus und Diskriminierung! Die Festung Europa fordert ihre Opfer nicht nur an den Außengrenzen, sondern auch im Inneren. Die Wünsche und Bedürfnisse schutzsuchender Menschen spielen in der Migrationsgesetzgebung kaum eine Rolle. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass diskriminierende Maßnahmen, schlechte Versorgung und regelmäßige Abschiebungen vor allem auch der Abschreckung von Menschen dienen sollen, die den Weg nach Europa noch nicht angetreten haben. Gleichzeitig entsprechen diese Zuspitzungen dem rassistischen Bedürfnis von Teilen der vermeintlich ‚einheimischen‘ Bevölkerung(en) Europas nach einer relativen Besserstellung gegenüber den vermeintlich ‚Fremden‘. Schutzsuchende Migrant*innen, die es nach Europa geschafft haben, werden in der Konsequenz wahlweise als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, sind Manövriermasse für nationale Interessen oder werden als ungewollter Ballast behandelt und zwischen den einzelnen Staaten hin und her geschoben. Hinzu kommt ein historisch gewachsener, alltäglicher Rassismus - ein Gefühl einer vermeintlichen europäischen oder auch deutschen ‚Überlegenheit‘, das gleichzeitig auch die geistige Grundlage für immer neue gewalttätige Übergriffe schafft. In vielen europäischen Großstädten – und so auch in Frankfurt – entstehen Zeltlager unter Brücken. Man sieht etliche Menschen, vor allem Migrant*innen, die in Parks oder in Hauseingängen schlafen müssen. Uns ist es egal, woher Menschen kommen oder welcher Status ihnen zugeschrieben wird. Eine wirklich offene und solidarische Gesellschaft kann nicht auf Mauern, Zäunen und systematischer Ausgrenzung aufgebaut sein. Wir wollen deshalb zusammen Grenzen einreißen und Rassismus in all seinen Formen den Kampf ansagen. ...für ein selbstverwaltetes migrantisches Zentrum in Frankfurt! Auch wir glauben nicht, dass ein einziges Haus von einem Tag auf den anderen all die bereits aufgezählten Missstände beseitigen kann. Unser Zentrum könnte jedoch ein Ort werden, an dem unterschiedliche Menschen sich begegnen, austauschen und gemeinsam organisieren. Es soll gleichzeitig ein Schutzraum und eine Beratungsstelle für Migrant*innen sowie für Alle anderen Menschen sein, die in dieser Gesellschaft von Diskriminierung betroffen sind. Wir wollen einen Ausgangspunkt für grundlegende Veränderungen in Frankfurt und darüber hinaus schaffen. Wir wollen eine Stadt für Alle! Wir wollen eine Gesellschaft, die offen und solidarisch organisiert ist. Wir kämpfen seit über einem Jahr und haben nicht vor damit aufzuhören, bis wir unsere Ziele erreicht haben. Es ist Zeit, gemeinsam den Beton aufzubrechen und etwas völlig Neues zu schaffen. Es ist Zeitfür ein #Shelter in Frankfurt! ----------------------------------------- Action Month for Project.Shelter, Meeting point: Every Tuesday in July, 7pm at Campus Bockenheim It's time... ...for more solidarity! Frankfurt is wealthy, yet many of the people living here are not. Quite a few of the citizens of Frankfurt share common fears and concerns. Furthermore, increasing rents, the high cost of living and systematic gentrification create anger and frustration. Non-commercial public spaces in which people can meet one another, exchange experiences and together engage in new initiatives are becoming increasingly rare. Homelessness has long been and is still a part of the cityscape. The initiative Project.Shelter was therefore founded in the winter of 2014, in order to support homeless migrants who have no right to governmental assistance. From the beginning on, all people involved in the project knew that the problem of homelessness among migrants can’t be seen isolated, but only in the context of a local political practice which only seems to be oriented towards potential investors and affluent circles. In the process of addressing socio-political topics, the interests of marginalized groups are regularly played-off against each other. Therefore, we are convinced that the momentary lack of houses and spaces for social living as well as for projects based on solidarity is no unalterable necessity, but merely owing to a lack of political will. In order to change this, we would like to organize with all those people that are tired of the same old excuses and empty promises. A good life for all the inhabitants of this city is not an abstract dream but, a real possibility, once we start to collectively fight for it. ...to put an end to racism and discrimination! Fortress Europe is claiming victims not only at its external frontiers but also in the inner. The desires and needs of people seeking protection hardly play any part in the current migration legislation. It is an open secret that the discriminatory measures taken, the terrible provisioning and the continuous deportations are above all serving the cause of discouraging all those people that are not yet on their way to Europe. At the same time these accentuations are answering to the racist need of parts of the alleged ‘indigenous population(s)’ of Europe after a relative betterment vis-à-vis the alleged ‘strangers’. Those migrants which have already made it to Europe are consequently treated either as cheap addition to the labour force, as ‘manoeuvre-mass’ for national interests or undesired ballast being thrust back and forth between the European states. Along with this comes a historically routed every-day racism – a feeling of European as well as German alleged ‘superiority’, which is constantly producing the climate in which violent attacks are being performed. In many European metropolises – Frankfurt being no exception – camps are coming into being under bridges. Wherever one goes, one sees people, most of them migrants, who need to sleep in parks and in building entrances. We don’t care where people are from or what administrative status they are holding. A truly open society based on solidarity can never be built upon walls, fences and systemic marginalization. We therefore want to tear down borders and fight against racism in all of its manifestations. ...for a self-organized center for migrants in Frankfurt! We also don’t believe that a single house will, from one day to the next, put an end to all the above mentioned grievances. Our center could, however, be a place in which people can meet one another, exchange ideas and organize collectively – while at the same time being a safe-place for migrants and all those who are negatively affected by discrimination. We want to create a starting point for more fundamental changes in Frankfurt and beyond. We want a city for all! We want an open society that is organized on the principle of solidarity. We have been fighting well over a year now and we are not intending to stop until we reach our goals. It is time to break up the concrete and create something completely new. It is time for a #Shelter in Frankfurt!