Kein städtischer Zuschuss für Ökumenischen Kirchentag 2021

erstellt von Freunde der GBS — zuletzt geändert 2018-03-25T15:21:48+02:00
Säkulare Humanisten zum Kirchentag 2021 in Frankfurt/Main

es ist schon seit Jahren ein wiederkehrendes Ärgernis, dass Städte, die den Rahmen für die Ausrichtung von kirchlichen Festen geben, sich hieran auch durch Bar- und Sachleistungen beteiligen - bezahlt aus allgemeinem Steuergeld, also auch von jenen, die mit den Kirchen nichts zu tun haben. 

Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Kirchen einzeln oder gemeinsam nach ihrem eigenen Gusto feiern. Und schön, wenn dazu alle Menschen eingeladen werden. Hieraus jedoch eine Automatik abzuleiten, dass es von allen getragene Zuschüssen der Stadt geben muss, ist absurd. Hinzu kommen noch die Zuschüsse des Landes und des Bundes.

Für Frankfurt a.M. sieht das so aus, dass der Magistrat der Stadt (derzeitiger Schuldenberg ca. 2,7 Mrd. € > 2021 werden es etwa 2,9 Mrd. € sein) 3,9 Mio an Barleistungen beschlossen hat, sowie 1 Mio. € an Sachleistungen. Projektierte Gesamtkosten für 2021: ca. 30 Mio. €. Einnahmen der Kirchen aus Kirchensteuer in 2016: ca. 11.6 Mrd. €, aus Staatsleistungen in 2017: ca. 560 Mio € > da wird man doch seine eigene Party auch mal selbst bezahlen können!?

Immer wiederkehrende Argumente für die Zuschüsse sind das Stadtmarketing und die Belebung des lokalen Handels, welche dann die Zuschüsse wieder hereinbringen sollen. Letzteres Argument wurde noch von keiner Stadt belegt und jeder weiß, dass die Besucher, die überwiegend eben nicht in Hotels und Pensionen absteigen und die eben nicht täglich essen gehen oder Anschaffungen tätigen, kein wirklich ernst zu nehmender Faktor sind. 

200.000 Besucher sind von den beiden Kirchen geschätzt worden. Erfahrungsgemäß werden es etwas mehr als die hälfte sein, die dann wirklich kommen. Die Verwendung der Zuschüsse muss - man gönnt sich ja sonst nichts - selbstverständlich NICHT nachgewiesen werden.

Zu diesem Thema hat sich eine Arbeitsgemeinschaft säkularer Organisationen in Hessen gebildet, der neben uns (Säkulare Humanisten) Mitglieder des IBKA Hessen, des HVD Hessen und der HumG Hessen angehören. Mit sofortiger Wirkung steht eine neue Internetseite offen "www.kirchentag-in-frankfurt.de", auf der die Arbeitsgemeinschaft ihren Protest gegen die o.g. Privilegien formuliert und Informationsmaterial zur Verfügung stellt.


Säkulare Humanisten • Freunde der Giordano Bruno Stiftung, 24.3.2018