Keine Investionen in fossile Energien!

erstellt von attac — zuletzt geändert 2016-05-11T11:02:03+02:00
Klima-Gruppen und und Aktivist-Innen haben an die Frankfurter Stadtverordneten einen offenen Brief geschickt, in dem sie sie auffordern,ein Zeichen geben, dass Investitionen in fossile Energien zu dem werden, was sie tatsächlich sind: zu Schrottpapieren.

Derzeit erzeugt Frankfurt pro Kopf gut die fünffache Menge der Treibhausgase, die eigentlich die Grenze wäre, um nicht in diesem Jahrhundert, die Katastrophen des letzten weit zu übertreffen.

Den Brief finden Sie unten:

 

Frankfurt, den 09.05.2016


Sehr geehrte Frankfurter Stadtverordnete,

obwohl in den nächsten Jahren weitgehende Veränderungen notwendig sind, hat der Klimawandel im kommunalen Wahlkampf leider nur eine kleine Rolle gespielt. Aber gerade in den nächsten Jahren ist jede/r Politiker/in genauso wie jede/r Bürger/in aufgerufen, endlich Verantwortung für eine über hundert Jahre alte Praxis zu übernehmen. Es geht um weit mehr als nur um Frankfurt, es geht um die von Frankfurt verursachten Treibhausgase, die ihre Wirkung weltweit und über viele Generationen ausüben werden. Eine Anpassung an die Folgen der Klimaerwärmung wird in vielen Regionen von Jahr zu Jahr schwieriger, sie darf aber nicht mit der Anstrengung verwechselt werden, ihre Ursachen zu bekämpfen. Wenn die größte Konferenz der Menschheitsgeschichte nach 21 Verhandlungsjahren und jahrzehntelanger intensiver Forschung einen Konsens fast aller Staaten der Erde erreicht hat, sind weitere Begründungen und Zieldefinitionen eigentlich überflüssig. Es kommt jetzt nur noch auf Handeln und vor allem auf Kreativität an. In den letzten Jahren haben sich nicht nur bez. des Anstieges des Meeresspiegels oder des inzwischen vermutlich unaufhaltsamen Abrutschens des Antarktiseises eher die pessimistischen Klimaprognosen als wahrscheinlich erwiesen. Folgerichtig wurde im letzten Dezember in Paris vereinbart, dass die Klimaerwärmung schon deutlich unter 2 Grad gestoppt werden müsse. Das bedeutet, dass viele der bisher lokal anvisierten und vereinbarten Maßnahmen nicht mehr ausreichen und vor allem, dass mit ihrer Umsetzung sofort begonnen werden muss. Ansonsten könnte im schlimmsten Fall bereits in fünf Jahren das globale Ziel gescheitert sein. Schon jetzt ist die Klimaerwärmung überall zu spüren und teilweise verheerend. Die deutschen Ziele, die schon im November 2014 beschlossen wurden, besagen, dass bis 2020 eine 13%ige Reduktion der Klimagase erreicht werden muss, also ca. 3 % pro Jahr. Frankfurt muss sich dazu verhalten, seinen Masterplan 2050 daran ausrichten und vor allem die Wirksamkeit der verschiedensten Maßnahmen endlich überprüfen. Auch wenn letztlich alle Bereiche der Politik und des Alltags betroffen sind, muss es eine klare Priorisierung anhand des erzeugten CO2 geben. D.h. vor allem ein schneller Ausstieg aus der Kohle, eine grundlegende Reform des Verkehrs, den die Stadt erzeugt (und der sie ausmacht), intensivere Ausnutzung aller regenerativen Energiequellen und Sparmöglichkeiten. Und nicht zuletzt muss Frankfurt als Bankenstadt ein Zeichen geben, dass Investitionen in fossile zu dem werden, was sie tatsächlich sind: zu Schrottpapieren Derzeit erzeugt Frankfurt pro Kopf gut die fünffache Menge der Treibhausgase, die eigentlich die Grenze wäre, um nicht in diesem Jahrhundert, die Katastrophen des letzten weit zu übertreffen. Wir werden nicht locker lassen, Frankfurts Beitrag zur Klimaerwärmung genau zu beobachten und seine Verantwortung für die Zukunft einzuklagen.

Mit freundlichen Grüßen
BUND AG  Energie und Klimaschutz (Karl-Heinz Peil) BUND KV Frankfurt (John Dippel) KlimAttac Frankfurt (Dorothea Korn) Transition Town (Kuwe Fritz) VCD  (Mathias Biemann) Dr. Peter Gärtner Claus Lauth Achim Lotz