"My Body my Choice - our Riot our Voice"

erstellt von achtermaerzffm — zuletzt geändert 2018-03-09T14:20:22+01:00
Anlässlich des Internationalen Frauen*kampftages am 08.03.2018 rief ein breites Bündnis bestehend aus verschiedenen Frankfurter queer-/feministischen Initiativen zu einer Demonstration in Frankfurt auf.

Auf der Demo trugen mehr als 700 Personen zu einer erfolgreichen und kämpferischen Demonstration bei. Es gab verschieden Redebeiträge (Fetter Widerstand, Solidarisch unaufgefordert Queer (SUQ) und von der kurdischen Frauenbewegung). Als die Demo Pro Familia in Bockenheim passierte, wurde laut das Recht auf straffreie Abtreibung und die umfassende körperliche Selbstbestimmung für Frauen eingefordert. Um den christlichen Fundamentalist*innen, die dort ihre Mahnwachen abhalten, entschlossen und humoristisch die Stirn zu bieten, wurde lautstark gerufen: „Mein Bauch gehört mir, ihn formt nur Bier!“. Vielfältige und kreative Transparente verdeutlichten den staunenden Passant*innen das Motto der Demo: „My Body my Choice, our* Riots our* Voice“.

Die Samba Gruppe „Rythm of Resistance“ begleitet die Demonstration entlang der Stationen Opernplatz, Willy-Brand-Platz bis zur Hauptwache. Der internationale Charakter wurde während des queer-/feministischen Protestzuges durch diverse internationale Grußworte aus dem Nordirak, Iran, Mexiko und Kolumbien deutlich. So sagte die Feministin und Menschenrechtsaktivistin Mayra Alejandra des kolumbianische Netzwerks „Congreso de los pueblos“: „Auch wir Frauen in Kolumbien streiken für ein Leben ohne Gewalt und Diskriminierung für alle! [...] In Verteidigung der gerechten Kämpfe für unsere Rechte und von unseren Uteri ausgehend, stürzen wir uns diesen 8. März auf die Straßen. Wir gedenken unserer Widerstände und Kämpfe. Und wir werden mit unserer Mobilisierung weitermachen, bis wir eine gerechtere Welt für alle erreicht haben!“

Leider gab es Zwischenfälle, die von der Polizei provoziert wurde, so griff sie völlig unangemessen in die Demonstration ein. Eine Demoteilnehmerin beschrieb die Situation wie folgt: „ ich gehe seit 40 Jahren auf Demonstrationen zum 8. März und es ist immer so, dass die Polizei die Situation eskaliert. Heute wird ein Demo Teilnehmer aus dem Zug gezerrt, weil er Sticker verklebt hat.“ Danach behinderte die Polizei die Demonstration in ihrem weiteren Verlauf wieder, indem sie massiv Pfefferspray gegenüber den Demonstrant*innen einsetze und damit Menschen verletzte. Zum Glück ließen sich die Veranstalter*innen davon nicht einschüchtern und setzten ihren friedlichen Protest fort.

Was unsere Kämpfe auch aus diesem Grund heute und auch an den 364 anderen Tagen im Jahr verbindet, ist das Eintreten für Selbstbestimmung über die eigene Lebenssituation und den eigenen Körper im Kontext einer kapitalismuskritischen Perspektive. Paula Schilling vom Bündnis sagte, „dass es darum geht unsere rassistischen, sexistischen und homo- und transfeindlichen gesellschaftlichen Verhältnisse täglich in den Blick zu nehmen, zu kritisieren und zu bekämpfen, denn der 8. März ist jeden Tag. Damit ist und bleibt unser Feminismus immer antirassistisch!“

Alle weiteren Infos zum Bündnis und weiteren geplanten Veranstaltungen finden Sie hier: https://achtermaerzffm2018.wordpress.com/mobi/

Pressemitteilung zum 8. März vom Bündnis für queer-/feministische Kampftage (Ffm)