Schülerin der Philipp-Holzmann-Schule soll abgeschoben werden

erstellt von HC Stoodt — zuletzt geändert 2017-01-21T11:18:00+01:00
Die Mitschüler fordern die Rücknahme des Abschiebebescheids für Familie Amiri.

Eine Auszubildende für den Beruf der Bauzeichnerin, Schülerin der Frankfurter Philipp-Holzmann-Schule (Berufsschule für Bautechnik), soll mit ihrer Familie innerhalb weniger Tage das Land verlassen und nach Afghanistan zurückkehren.

Dies sei ein sicherer Herkunftsstaat - so das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Ablehnungsbescheid an die Familie, die einen Asylantrag gestellt hatte.

Die Mitschüler/innen ihrer Klasse und die Schülerinnen- und Schülervertretung der Schule (SV) haben sich gestern und heute mit der drohenden Abschiebung beschäftigt und möchten hiermit die Öffentlichkeit auf den Skandal aufmerksam machen, eine in der Vergangenheit bedrohte Familie, die deshalb ihre Heimat verlassen hat und in Deutschland Schutz sucht, eiskalt in die bedrohliche Umgebung zurückzuschicken, aus der sie glücklich entkommen war.

Wir wollen mit diesen Informationen auf den Fall aufmerksam machen und bitten um Unterstützung!

Nähere Informationen: https://wurfbude.wordpress.com/2017/01/20/drohende-abschiebung-einer-frankfurter-auszubildenden-nach-afghanistan-verhindern/

Pfarrer Dr. Hans Christoph Stoodt, Philipp-Holzmann-Schule, Frankfurt

Schulseelsorger und SV-Lehrer, 20.1.2017

 

Hier der Text des Aufrufs aus der Klasse von Sadaf Amiri: Philipp-Holzmann-Schule Frankfurt
Klasse 10 BZ

Keine Abschiebung von Sadaf Amiri und ihrer Familie nach Afghanistan! Wir, die Klasse 10BZ der Philipp-Holzmann-Schule Frankfurt, sind entsetzt darüber, wie menschenverachtend der Umgang mit der Familie unserer Klassenkameradin Sadaf ist.

Wir möchten hiermit unseren Protest über die Entscheidung des BAMF ausdrücken und darauf hinweisen, wie grausam es ist, dass eine junge Frau mit großartiger Zukunftsperspektive aus ihrem Leben hier in Deutschland gerissen werden soll.

Wenn wir einen solchen Akt hinnähmen, würden wir dem allgemeinen Rassismus noch mehr Raum geben, wieder Fuß zu fassen.

Wir können es als Menschen nicht verantworten, daß eine in unserem Land integrierte Familie sehenden Auges zurück in den Tod geschickt wird.

Sadaf hat sich während der Zeit ihres Studiums an der Polytechnischen Universität in Kabul für Frauenrechte eingesetzt.

Ihr Bruder wurde als Soldat der afghanischen Armee von den Taliban entführt und der Familie gedroht.

Mit unserem Verständnis der Menschenrechte ist die Entscheidung, ihre Familie und sie in diese Situation zurückzuschicken, nicht vereinbar.

Die SV der PHS hat sich am 20.1. mit der drohenden Abschiebung beschäftigt und verurteilt sie. Sie wird Anfang der kommenden Woche eine eigene Stellungnahme dazu veröffentlichen.

Wir fordern die Rücknahme des Abschiebebescheids für Familie Amiri!