Afghanistan ist nicht sicher!

erstellt von PRO ASYL — zuletzt geändert 2017-11-29T17:24:00+01:00
Demonstration. Die für den 6. Dezember geplante Abschiebung ist unverantwortlich. Laut Spiegel online sollen 78 Personen abgeschoben werden. Abschiebestopp jetzt!
  • Wann 06.12.2017 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Terminal 1, Abflug B, Flughafen Frankfurt
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PRO ASYL appelliert an Bundesregierung und Bundesländer Abschiebungen nach Afghanistan zu stoppen: Abschiebungen nach Afghanistan sind in der konkreten, sich immer weiter verschärfenden Lage nicht zu vertreten. Bund und Länder müssen die Fakten anerkannter Quellen sowie die immer neuen Anschläge mit vielen getöteten Zivilisten endlich zur Kenntnis nehmen. Nirgendwo in Afghanistan ist es sicher. Niemand weiß, wo die angeblich „sicheren Gebiete“ liegen sollen.

PRO ASYL ist empört, dass Abschiebungen fortgesetzt werden, obwohl kein aktueller Lagebericht des Auswärtigen Amtes vorliegt. Der letzte Stand vom Oktober 2016 liefert den Behörden keine Informationen, um zu beurteilen, ob es in Afghanistan sogenannte „inländische Fluchtalternativen“ gibt, die für die Betroffenen zumutbar und erreichbar sein müssen. Der im Juli 2017 veröffentliche Zwischenbericht liefert hierzu ebenfalls keine Beschreibungen.

„Abschiebungen nach Afghanistan basieren auf faktenfreien Spekulationen ins Blaue hinein, die Menschenleben gefährden“, warnte Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. Abschiebungen in Kriegs- und Krisengebiet sind nicht vertretbar. Afghanistan ist ein Bürgerkriegsland, dessen Sicherheitslage sich stetig verschlechtert. Folgt man dem Global Peace Index 2017, ist Afghanistan das zweitunsicherste Land der Erde, nur Syrien wird als noch gefährlicher eingeschätzt. ...

Der Krieg in Afghanistan besteht aber nicht nur zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung – er zeichnet sich gerade durch eine Vielzahl militanter Gruppierungen aus. Es liegen außerdem ausführliche Dokumentationen über Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverstöße
zahlreicher Akteure auf Seiten der Regierungen nach 2001 vor. ...

Aktuell warnt selbst die Bundesregierung für alle aus Deutschland Kabul anfliegenden Flüge vor Raketenangriffen und „gezielten Flugabwehr-Attacken“ auf allen Flughäfen in Afghanistan.