Aufruf zum 2. globalen Hasankeyf-Aktionstag

erstellt von YXK - Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V. — zuletzt geändert 2017-09-21T10:57:38+02:00
Wir rufen alle Menschen und Organisationen auf, mit uns am 2. globalen Hasankeyf- Aktionstag gegen den Bau des Ilisu Staudammes (Region Kurdistan, Türkei) zu protestieren. Das 12.000 Jahre alte Hasankeyf am Tigris ist - weltweit gesehen - ein einmaliger Ort in der Geschichte der Menschheit.
  • Aufruf zum 2. globalen Hasankeyf-Aktionstag
  • 2017-09-23T14:00:00+02:00
  • 2017-09-23T16:00:00+02:00
  • Wir rufen alle Menschen und Organisationen auf, mit uns am 2. globalen Hasankeyf- Aktionstag gegen den Bau des Ilisu Staudammes (Region Kurdistan, Türkei) zu protestieren. Das 12.000 Jahre alte Hasankeyf am Tigris ist - weltweit gesehen - ein einmaliger Ort in der Geschichte der Menschheit.
  • Wann 23.09.2017 von 14:00 bis 16:00 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Rossmarkt
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  • 20 östliche und westliche Kulturen haben sich in dieser Region entwickelt, es gibt eine großartige Höhlenarchitektur und hunderte archäologischer Stätten, davon sind viele noch nicht oder wenig erforscht.
  • Es war Zentrum mehrerer Staatsgebilde von der Antike bis zum Mittelalter und ist genauso alt und bedeutsam wie Göbekli Tepe (prähistorische Tempelanlage in Sanliurfa) war aber über die Jahrtausende durchgehend besiedelt.
  • Stadt und Region umfassen eine faszinierende einmalige Felsen- und Flusslandschaft am Tigris und gelten als eines der letzten erhaltenen großen Flussökosysteme. Es erfüllt 9 von 10 Kriterien für das UNESCO Weltkulturerbe.

All dies will der türkische Staat fluten. Für ein Wasserkraftwerk (50 Jahre Laufzeit) soll der Ilisu Staudamm, eines der weltweit umstrittensten Talsperrenprojekte gebaut werden. Rund 80.000 Menschen würden damit ihre Lebensgrundlage verlieren und wären von Verarmung und Verlust ihrer Kultur bedroht! Es geht um kurzfristige Interessen und Gewinne von Firmen und Regierung; die lokale Bevölkerung würde nicht davon profitieren. Neben der Stromproduktion sind auch eine fortschreitende Assimilierung der Kurd*innen und das Ableiten der Wasserversorgung des Nord-Irak als wichtige Ziele zu benennen. Die Kontrolle des Wasserdurchflusses des Euphrat wurde bereits in den 90'er Jahren gegen Syrien und aktuell seit 2016 wieder gegen das befreite Nordsyrien/Rojava als Waffe eingesetzt.

Eine erfolgreiche lokale und internationale Kampagne hat 2009 dafür gesorgt, dass die Bundesregierung ihre Hermesbürgschaften zurückzog und deutsche Firmen ihr Engagement beendeten. Doch einige europäische Unternehmen wie die österreichische Andritz AG (weltweit führend in Turbinentechnologie) und die niederländische Bresser (Umsetzung von Monumenten) sind weiter vor Ort tätig. Die Finanzierung läuft u.a. über die türkische Akbank AG, die ihre europäische Zentrale in Frankfurt hat.

Trotz erheblicher Baufortschritte können wir auf erfolgreiche Kampagnen zurückblicken. Vor Ort setzt sich die Initiative zur Rettung von Hasankeyf weiterhin und unter schwierigen Bedingungen gegen das zerstörerische Ilisu Staudamm-Projekt ein. Am 23.9.2017 werden Aktivist*innen von mehreren sozialen und ökologischen Gruppen aus Istanbul nach Hasankeyf reisen und sich mit den lokalen Aktivist*innen treffen. Auch im Irak und in mehreren europäischen Ländern wird es Aktionen geben!

In Frankfurt wollen wir an diesem Tag über das Staudamm-Projekt und den Widerstand dagegen informieren, für Kinder werden ab 14 Uhr kurdische und assyrische Märchen vorgelesen, es kann gemalt und gebastelt werden.

Aufruf: Initiative zur Rettung von Hasankeyf (Infos: www.hasankeyfgirisimi.net), Städtepartnerschaft Frankfurt-Kobanê e.V. (angefragt), YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan, Plattform Zagros