Demo der Vielfalt und Liebe

erstellt von Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt — zuletzt geändert 2018-01-19T15:34:24+01:00
Die homofeindliche Bewegung "Demo für alle" will am 20.1. in Frankfurt ein "wissenschaftliches Symposium" abhalten, um die Ehe für alle zu "kippen". Das Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt lädt zu einer Gegenkundgebung mit anschließender Demo.
  • Demo der Vielfalt und Liebe
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  • Die homofeindliche Bewegung "Demo für alle" will am 20.1. in Frankfurt ein "wissenschaftliches Symposium" abhalten, um die Ehe für alle zu "kippen". Das Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt lädt zu einer Gegenkundgebung mit anschließender Demo.
  • Wann 20.01.2018 von 11:00 bis 14:00 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Hauptwache
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Nach Stuttgart im Jahr 2016 und Wiesbaden 2017 will die homo- und transfeindliche Bewegung "Demo für alle" (DfA) im Januar 2018 ihr drittes "wissenschaftliches" Symposium in Frankfurt am Main abhalten. Die Veranstaltung am 20. Januar dient dazu, homofeindlichen Thesen einen "wissenschaftlichen" und "rechtlichen" Anstrich zu geben, mit diesen Thesen in die Medien zu kommen und zugleich Homo-Hasser zu vernetzen.

In diesem Jahr will der Kongress miit mehreren hundert Besuchern unter dem Titel "Öffnung der Ehe – Folgen für alle" vor allem gegen die Ehe-Öffnung Front machen: "Der Deutsche Bundestag hat am 30. Juni 2017 handstreichartig und ohne Verfassungsänderung die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet", heißt es in der Einladung. "Das jahrtausendealte Verständnis der Ehe als Lebensbund zwischen einem Mann und einer Frau, das auch dem Grundgesetz zugrunde liegt, ist damit auf den Kopf gestellt. Ob das umstrittene Ehe-Öffnungsgesetz verfassungsrechtlich haltbar ist und welche gravierenden ethisch-rechtlichen Folgen die Umdefinierung der Ehe für Kinder und die Gesellschaft hat, wird dieses Symposium ausführlich beleuchten."

So hat die "Demo für alle" Prof. Dr. Jörg Benedict von der Universität Rostock eingeladen, der im Rahmen der Anhörungen zur Ehe-Öffnung im Rechtsausschuss des Bundestags eines der Minderheiten-Gutachten (PDF) gegen entsprechende Gesetzentwürfe verfasst hatte. Darin bemühte er nicht nur ein von der Rechtswissenschaft und auch Karlsruhe längst abgelehntes "Abstandsgebot" zur Ehe, sondern schuf für diese auch ein "Heterosexualitäts-Prinzip", das nur durch eine Verfassungsänderung überwunden werden könne.

Zu den weiteren Rednern des Symposiums gehören der Psychiater Christian Spaemann, der sich für eine "Heilung" Homosexueller einsetzt und in Frankfurt in einem Interview Stellung beziehen soll zum Thema "Diversity und Elternschaft – brauchen Kinder Vater und Mutter?" Moderator ist der ehemalige Deutschlandfunk-Mitarbeiter Jürgen Liminiski, der seit Jahren gegen LGBTI-Rechte Stellung bezieht und bei einer "Demo für alle" in Hannover meinte, dass es bei den Bildungsplänen zu sexueller Vielfalt um "Verunsicherung der Kinder" und das "Niederreißen ihrer Schamgrenzen" gehe, was "vor allem Pädophilen" nütze.

Ein Teil der Veranstaltung in Frankfurt soll sich explizit dem Thema "Leihmutterschaft" widmen: Zu ihr sprechen der neurechte Shooting-Star Birgit Kelle ("Gender-Gaga") und Stephanie Merckens, Juristin und Leiterin der Abteilung Politik am "Institut für Ehe und Familie" der österreichischen Bischofskonferenz. Ein noch nicht benannter Redner soll zudem zum Thema "Nächster Öffnungsschritt Polygamie" referieren.

Einen Überblick über die Ehe in Europa soll Tobias Teuscher geben, der von der AfD-Politikerin Beatrix von Storch, die aus ihrem Berliner Büro einst die "Demo für alle" gegründet hatte, zum Fraktionsgeschäftsführer der AfD im Europaparlament gemacht wurde. Der Politikwissenschaftler war jahrelang persönlicher Referent der slowakischen EU-Abgeordneten Anna Zaborska, die Aids einst eine "göttliche Strafe gegen Homosexuelle" nannte und in einer Petition einen Finanzierungsstopp für "homosexuelle Gruppen und NGOs" forderte.

Kurz nach Bekanntwerden des neuen DfA-Symposiums haben Gruppen bereits mit der Planung einer Gegenkundgebung begonnen. "Die DfA ist für ihre rechts-konservative, homophobe, trans*phobe, inter*phobe und sexistische Einstellung bekannt", heißt es in der Einladung bei Facebook. "So einer Einstellung muss, vor allem in einer so vielfältigen Stadt wie Frankfurt, die Stirn geboten werden. Frankfurt ist bunt und wird es auch immer bleiben!" Die Veranstaltung werde von einer "breiten Gruppe bestehend aus den unterschiedlichsten LGBTIQ*-Organisationen Frankfurts" geplant, so das Aktionsbündnis.

Quelle: http://www.queer.de