Die Verpackung der Krabbe kommt in der Krabbe zurück.

erstellt von BCC und KunstGesellschaft — zuletzt geändert 2017-02-14T10:34:28+01:00
MATINEE: Wie unser Plastikmüll Meere, Flüsse und unser Essen verseucht. Mit Ingrid Ahrens, Greenpeace Frankfurt a. M. Moderation: Herbert Stelz.
  • Wann 19.02.2017 ab 11:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5
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Täglich produzieren wir mehr Müll. Wir versuchen ihn mit Mülltrennung und Verbrennung, Kompostierung oder Deponierung zu bewältigen. Und dennoch gelangen jährlich etwa 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Flüsse und dann in die Meere. Keine Abfallfraktion ist so wenig kontrollierbar wie dieser Wohlstandsmüll, der oft potentiell giftige Chemikalien enthält. Zwischen 5 und 50 Billionen Plastikteile schwimmen auf unseren Meeren, so schätzen Wissenschaftler. Alleine 40% davon wurden lediglich zum einmaligen Gebrauch hergestellt, zur Verpackung.

Das größte Problem jedoch sind nicht die schwimmenden Teile sondern das Mikroplastik. Das sind Partikel von weniger als 5 Millimeter Größe, Kügelchen, Fasern oder Fragmente. Die sogenannten Microbeads werden von der chemischen Industrie gezielt hergestellt als billiges Füllmittel oder auch für sogenannte Peelinggels in Kosmetika, für Zahnpasta oder Waschpulver. Große Mengen werden zudem als Granulate, Pulver oder Gel für Schleifmittel, Filmbildner oder Füllstoff produziert. Das Meiste davon gelangt nach Gebrauch ungefiltert in unsere Abwässer. Ein weiterer Anteil der Mikroplastikmengen entsteht durch allmähliche Zersetzung größerer Plastikteile im Meer. Längst gilt als gesichert, dass Mikroplastik regelmäßig von Fischen und Schalentieren wie Krabben und Muscheln aufgenommen werden. Und so nehmen wir unseren Plastikmüll über unsere Nahrungskette wieder in uns auf, mit noch ungeklärten Folgen. Die Verpackung der Krabbe kommt in der Krabbe zurück.

Ingrid Ahrens ist im Hauptberuf Bankerin in Frankfurt. Bei Greenpeace ist sie Expertin für Meere und ehrenamtliche Ansprechpartnerin für alles, was mit der Belastung unserer Gewässer zu tun hat.

Veranstalter: Business Crime Control e.V. und KunstGesellschaft e.V.

Eintritt: 5 € / 1 €