Erinnern! Wozu? Ernst Grube – Jude und Kommunist.

erstellt von Fritz-Bauer-Institut — zuletzt geändert 2018-06-26T23:13:13+02:00
Ernst Grube spricht mit der Filmemacherin und Historikerin Jutta Neupert, beide München, über sein Leben.
  • Wann 11.07.2018 ab 18:15 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Campus Westend, Hörsaalzentrum, Raum HZ 9
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Ernst Grube ist einer der letzten Zeitzeugen der Shoah und erfährt jetzt endlich breite öffentliche Aufmerksamkeit. Dabei hat er seit seiner Rückkehr aus dem KZ Theresienstadt, also seit seinem zwölften Lebensjahr, nicht aufgehört, die Verbrechen des NS-Regimes zu benennen.

Grube, heute 85 Jahre alt, wurde 2017 mit dem Georg-Elser-Preis der Stadt München ausgezeichnet. Er positioniert sich seit seiner Jugend politisch links und war jahrzehntelang in der Gewerkschaft IG Bau-Steine-Erden aktiv. Als Kommunist wurde er im Adenauer-Staat zweimal ins Gefängnis gesperrt. Und wegen seines Engagements in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes geriet er vor wenigen Jahren ins Visier des bayerischen Verfassungsschutzes, der ihn 2012 in seinem Bericht aufführt, weil er »entsprechend der Linie der DKP jede Abgrenzung gegenüber linksextremistischen Antifaschisten« ablehne.

Ernst Grube nennt das eine »Unverschämtheit« und tritt bis heute gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus auf, auch ist er als Zeitzeuge im stetigen Gespräch mit Schulklassen.