Film: besiegt-besetzt-befreit 8.Mai 1945

Zum 50. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus haben wir mit Aktiven aus den Gruppen "Stadtteilerkundung" und "Courage" 1955 Video-Interviews mit älteren RödelheimerInnen gemacht. Die wurden zu einem Dokumentarfilm "besiegt-besetzt-befreit" bearbeitet. Er wird nach 22 Jahren wieder gezeigt.

  • Film: besiegt-besetzt-befreit 8.Mai 1945
  • 2017-05-07T16:00:00+02:00
  • 2017-05-07T23:59:59+02:00
  • Zum 50. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus haben wir mit Aktiven aus den Gruppen "Stadtteilerkundung" und "Courage" 1955 Video-Interviews mit älteren RödelheimerInnen gemacht. Die wurden zu einem Dokumentarfilm "besiegt-besetzt-befreit" bearbeitet. Er wird nach 22 Jahren wieder gezeigt.
Wann

07.05.2017 ab 16:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Gemeindesaal der Evangelischen Cyriakusgemeinde, Alexanderstr. 37

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Die meisten der Interviewten leben nicht mehr, und die Aktiven von damals kommen nun in die Jahre. Wer ein Dokument der erzählten Geschichte ('oral history') sehen will, ohne Heldenepos oder politische Linie, sondern mit unterschiedlichen Perspektiven 'von unten', ist eingeladen.

Rödelheimerinnen und Rödelheimer  erinnern sich in Interviews an das Ende des 2. Weltkriegs:

Else Ries, langjährige Kirchenvorsteherin der Evangelischen Cyriakusgemeinde, liest aus ihren Tagebuchaufzeichnungen über die letzten Tage des Krieges in Rödelheim. Gemeinsam mit ihrer Schwester Sophie Hartmann beschreibt sie die Kriegsmüdigkeit der Rödelheimer Bevölkerung in den Märztagen 1945.

Willy Klaberlah, der bekannte Rödelheimer Jazzmusiker, schildert die Bombardierung und Zerstörung seines Elternhauses beim großen Bombenangriff auf Frankfurt 1944.

Knut Thomsen, ehemaliger stellvertretender Leiter der Liebigschule, erinnert sich an die Ankunft der Amerikaner in Frankfurt und an die Erleichterung, dass die Schrecken des Krieges vorüber waren.
 
Ulla Kelety, ehemaliges Mitglied im Ortsbeirat 7, verbrachte das letzte Jahr des Krieges als 15 jährige Jugendliche in der Kinderlandverschickung. Frankfurter Kinder wurden zum Schutz vor den Bombenangriffen in Heime aufs Land geschickt. Die Ankunft der Amerikaner und den 08. Mai 1945 erlebte sie mit ihrer Mutter in einem Hilfslazarett bei Gießen.
 
Erika Gietz, 1928 in Rödelheim geboren, ist 17 Jahre alt, als die ersten amerikanischen Panzer über die Eschborner Landstraße nach Rödelheim rollen. Die über die Nazipropaganda zunächst erzeugte Angst vor den Amerikanern und das Gefühl der Niederlage weichen bald dem Gefühl einer bis dahin nie gekannten Freiheit.
 
Jürgen Bexen, Jazzmusiker aus Rödelheim und seine Frau Ingrid Bexen nahmen das Ende des Krieges als eine Befreiung von den Kriegsschrecken war. Sehr deutlich erinnert sich Jürgen Bexen daran, wie schnell ein junger fanatischer nationalsozialistischer Funktionsträger wenige Tage nach dem Krieg bereits die Seiten gewechselt hatte und als Dolmetscher bei den Amerikanern tätig wurde.
 
Albert N. Simmedinger, der nach dem Krieg als Prozessbevollmächtigter über 5000 Entschädigungsverfahren von Opfern des Nationalsozialismus betreute, überlebte 6 Jahre Zuchthaushaft, die sich anschließenden 4 Jahre Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin und den Todesmarsch im April 1945 trotz eines dabei auftretenden Herzinfarktes mit „unwahrscheinlichem Glück“, wie er es ausdrückt. Für ihn ist dies „der Tag, wo ich neu ins Leben getreten bin. Für mich ist das überhaupt die Wende in meinem ganzen Dasein“.

Veranstalter: Synagoge Rödelheim

Eintritt frei - Spenden erwünscht