"Neue Rechte" im alten Gewand?

erstellt von Forschungsstelle NS Pädagogik an der Goethe Universität — zuletzt geändert 2018-11-25T15:17:55+01:00
Vortrag von Helmut Kellershohn (DISS) zum Thema "'Neue Rechte' im alten Gewand? Rechte Diskurse und ihre Auswirkungen".
  • Wann 10.12.2018 ab 18:15 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 6
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Seit längerem schon lässt sich beobachten, wie in der Öffentlichkeit nationalistisches, autoritäres und rassistisches Gedankengut und entsprechende Begrifflichkeiten wieder sagbar werden, im Alltag wie auch auf der großen politischen Bühne. Das Markenzeichen des Rechtspopulismus ist ein Kulturkampf, der sich auf den vermeintlichen Volkswillen beruft, um sich als Alternative gegen eine pauschal als dekadent diffamierte Elite und eine angeblich linksliberal dominierte öffentliche Meinung in Stellung zu bringen.

Rechtspopulisten machen hier Gegenangebote, indem sie völkische und restaurative politische Lösungen propagieren und bestehende Abstiegsängste auf „Überfremdung“ und „Bevölkerungsaustausch“ zurückführen. Das Volk im ethnischen Sinne soll wieder im Mittelpunkt stehen, die Identifikation mit der Nation zum obersten Wert werden. Die Zeit soll zurückgedreht werden, damit alles wieder „gut“ wird. Sozialpolitische Fragen, die in Wirklichkeit etwas mit der sozialen Unsicherheit im real existierenden Kapitalismus zu tun haben, werden so zu ("ethno"-)kulturellen umgedeutet.

Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung "Erziehungswissenschaftliche und pädagogische Auseinandersetzung mit Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus in der postnationalsozialistischen Gesellschaft" der Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt.