So süß wie Maschinenöl

Vortrag der Reihe "Geschichte und Klasse" mit Jan Ole Arps über die Versuche der Linken nach 1968, in den Fabriken die Arbeiterklasse zu entdecken.

Wann

26.02.2017 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Café KOZ, Campus Bockenheim, Mertonstraße

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"Ich wusste nicht, was auf mich zukam. Aber ohne die Arbeiterklasse hatten wir keine Chance, die Welt zu verändern, so viel war klar." Das schreib Harry Oberländer 1977, Jahre nachdem er als revolutionärer Aktivist bei Opel in Rüsselsheim angeheuert hatte. Vom Studenten zum Arbeiter.

Was heute kaum mehr vorstellbar klingt, war Anfang der 1970er Jahre weit verbreitet. Einige Tausend junge Linke verließen die Seminarbänke und Hörsäle, um sich mit den Arbeitern am Fließband zu vereinen.

In seinem Buch "Frühschicht" geht Jan Ole Arps der Geschichte dieses fast vergessenen politischen Experiments nach, ruft die unterschiedlichen Konzepte in Erinnerung und untersucht die sogenannte "Fabrikintervention" am Beispiel "marxistisch-leninistischer" und operaistischer Gruppen. Dabei geht es um revolutionäre Hoffnungen und betrieblichen Alltag - und darum, wie die Beteiligten mit diesem Widerspruch umgegangen sind. Im Mittelpunkt stehen die Biografien und Erfahrungen derjenigen, die sich in Frankfurt, Berlin, Mühlheim oder Köln mit wehenden Fahnen in die Fabrikarbeit gestürzt haben.

Referent: Jan Ole Arps, Redakteur der Monatszeitung analyse & kritik und Autor des Buches Frühschicht - Linke Fabrikinterventionen in den 70er Jahren