Stimme erheben statt abgeben?

erstellt von FAU Frankfurt/Main — zuletzt geändert 2017-08-23T11:10:07+01:00
Rechtspopulismus, Arbeitsmarktflexibilisierung und deine Stimme. Diskussionsveranstaltung zu den Bundestagswahlen
  • Wann 02.09.2017 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Saalbau Gallus, Frankenallee 111, Frankfurt
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Samstag 2.September
Einlass 19:00
Saalbau Gallus, Frankenallee 111, 60326 Frankfurt am Main


Wie lässt sich der seit Jahren währende Vormarsch des Rechtspopulismus und die Attraktivität falscher Alternativen in Europa, Russland und den USA erklären? Und wie kann der für aufgeklärte Gemüter unerträgliche, alles durchdringende gesellschaftliche Rechtsruck gestoppt oder gar umgekehrt werden?

Die anarchistische Basisgewerkschaft FAU-Frankfurt und die Gruppe Antifa Kritik und Klassenkampf nehmen die anstehenden Bundestagswahlen zum Anlass, sich einmal mehr mit diesen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Statt auf die sichtbarsten Symbole des Rechtpopulismus – etwa Pegida und AFD - einzuprügeln, wollen wir die Wegbereitern*innen rechts-nationalistischer und -populistischer Erfolge in den Fokus nehmen. Denn bei Inaugenscheinnahme aktueller, massenwirksamer nationalistischer Konzepte, fällt der Blick keineswegs ausschließlich nach rechts außen. Viel mehr rücken Politiker*innen wie Gerhard Schröder, Thilo Sarrazin, Oskar Lafontaine oder jüngst auch Sarah Wagenknecht und Andrea Nahles mit ihren nationalistischen Äußerungen und Konzepten der Standortsicherung ins Blickfeld.

Analysiert man zudem die aus tiefen Einschnitten für einen erheblichen Teil der Bevölkerung bestehende Arbeitsmarktpolitik der vergangenen 15 Jahre oder die autoritären Strategien der Troika zur Lösung der andauernden Finanzkrise, wird schnell klar: Die Wahl einer Partei der bürgerlichen Mitte ist keineswegs die Wahl des kleineren Übels. Sie bedeutet vielmehr, denen Recht zu geben, die die Politik der Ultrarechten mit ihren eigenen Nationalismen und Rassismen erst salonfähig gemacht haben. Hartz IV, Leiharbeit und andere Instrumente des Sozialabbaus und der Arbeitsmarktflexibilisierung lenken den Blick von den Parteien zudem auf die Rolle der Gewerkschaften, die im sozialpartnerschaftlichen Wettbewerb: „Wie befördere ich die Rechte am effektivsten?“ kräftig mitmischten. Von Belang ist hierbei allerdings keineswegs nur die Vergangenheit. Vielmehr geht es auch um die Frage danach, welche Gewerkschaften oder andere Formen der Selbstorganisierung wir brauchen, um kommenden Flexibilisierungsattacken auf die sozialen Bedingungen unseres Lebens, wie etwa denen, die sich hinter dem Schlagwort Industrie 4.0 verbergen, erfolgreich zu trotzen.

Damit wäre – so zumindest eine These – die Popularität rechtsnationalistischer und völkischer Ideen zu stoppen. All dies möchten wir mit euch und Bernhard Schmid diskutieren. Ihn haben wir eingeladen, um die Diskussion um Parallelen wie Unterschiede rechtspopulistischer Entwicklungen in Frankreich und Deutschland zu ergänzen. Bernhard Schmid lebt in Paris und arbeitete als Jurist für die Gewerkschaftsdachverband CGT und eine antirassistische Organisation, bevor er sich als Anwalt niederließ. Zudem betätigt er sich als freier Journalist zum Themenschwerpunkt „extreme Rechte in Frankreich und Europa, Algerien und dem französischsprachigen Afrika“ sowie „Gewerkschaften und soziale Bewegungen in Frankreich“.
Veranstaltet von: FAU Frankfurt/Main und Antifa Kritik und Klassenkampf (AKK)
Auf Facebook: https://www.facebook.com/events/1968905196664374


Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.