Wir geben Afrin nicht verloren und sagen "Hände weg von Afrin!"

Gegen die Gefahr des Genozids auf die Straße gehen. Heute, Sonntag, 17 Uhr Hauptbahnhof FFM

Wann

11.03.2018 ab 17:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Hauptbahnhof FFM

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viele erinnern sich noch gut an die Belagerung der Stadt Kobane durch den IS im Jahr 2014. Als der damalige US-Außenminister Kerry sagte, man solle sich damit abfinden, dass Kobane verloren sei, gingen in Europa täglich Zehntausende auf die Straße, weil sie dieses Kapitulation nicht akzeptieren konnten und um ihre Solidarität mit den Menschen in Kobane und ihren VerteidigerInnen von den YPG und YPJ auszudrücken. Wochenlang lautete unsere Parole "Kobane darf nicht fallen".

Der Mut der Menschen in Kobane und die Proteste auf den Straßen Europas drängten die USA dann letztlich doch zum Handeln. Kobane ist nicht gefallen, der Niedergang des IS begann. In Kobane konnte danach der Wiederaufbau in Angriff genommen werden, Flüchtlinge kehrten zurück, die Bevölkerung begann mit der Selbstorganisierung ihres Lebens. Für Frauen und ethnisch oder religiöse Minderheiten brach ein neues Zeitalter an. Und wir konnten gemeinsam mit unseren Partnerinnen von der Stiftung der Freien Frau (WJAR) den Bau des Waisenhaus realisieren. Das alles wäre heute nicht, hätten wir 2014 angesichts der scheinbaren Übermacht des IS und der Untätigkeit Europas und der USA resigniert und Kobane aufgegeben.

Heute, 50 Tage nach Beginn der Angriffe auf Afrin durch die Türkei und den IS - und nichts anderes sind die islamistischen Banden der Freien Syrischen Armee - ist die Lage wieder sehr bedrohlich. Die Angreifer stehen zwei Kilometer vor der Stadt Afrin. Sie planen erklärtermaßen einen Belagerungsring um die Stadt zu ziehen und die Bevölkerung dort auszuhungern. 

Das ist die unverblümte Ankündigung eines Kriegsverbrechens und eines Genozids! Dies gilt es zu verhindern. Beteiligt an Aktionen in Eurer Stadt, sagt sie weiter oder initiiert selbst welche.

Wir geben Afrin nicht verloren und sagen "Hände weg von Afrin!"

 „Gegen die Gefahr des Genozids auf die Straße gehen"

Die Ko-Vorsitzende des Gründungsrats der Demokratischen Föderation Nordsyrien, Hediye Yusif, und die MSD-Ko-Vorsitzende İlham Ehmed rufen dazu auf, jede Handlung gegen einen möglichen Völkermord des türkischen Staats durchzuführen.

„Um die Menschen in Efrin vor den mörderischen türkischen Besatzern zu schützen, rufen wir alle ehrenvollen Menschen dieser Welt zum Aufstand auf. In Botschaften, Konsulaten und internationalen Institutionen sollten Aktionen gemacht werden. Wir befinden uns in einer kritischen Phase. Alle, die über ein Gewissen verfügen, sollten sich gemeinsam in Bewegung setzen. Die Menschen Efrins leisten trotz aller Schwierigkeiten weiter Widerstand."

Auf Twitter ruft Hediye Yusif zu Aktionen auf: „Die Situation in Efrin ist sehr kritisch. Alle sollten überall auf die Straßen gehen. In den Zentren des türkischen Staates müssen entschlossene Aktionen stattfinden. Außerdem sollten türkische und russischen Konsulate und Botschaften besetzt werden."
 
Dringender Aufruf für Afrin (Efrin)
Der europaweit tätige kurdische Dachverband KCDK-E ruft dazu auf, „in dieser kritischen Phase“ unbedingt auf die Straßen zu gehen und auf demokratische Weise die europäische Öffentlichkeit für die Situation in Efrîn zu sensibilisieren.
 
 
Städtefreundschaft Frankfurt-Kobane e. V.