A380-Test der Tanz ums Goldene Kalb

<p> Bei der Landung des plumpen Fliegers in Frankfurt führten diejenigen, die sich für „VIPs“ halten, einen wahren Tanz um dieses „goldene Kalb“ auf. Verzücktes Strahlen in ihren Gesichtern und wortreich wird verkündet, dieser Wundervogel werde Arbeitsplätze schaffen und die Region leiser machen, die Probleme unserer Gesellschaft lösen.

Bei allem Respekt vor der technischen Leistung, einen solch riesigen Haufen Blech in die Luft zu bekommen, ist nicht damit zu rechnen, dass damit in der Region Arbeitsplätze geschaffen oder die Fluglärmbelastung gesenkt werden kann. Das gesamte A380-Projekt wurde zur Kostensenkung entwickelt und dann sollen ausgerechnet beim teuersten Einzelposten, dem Personal, was dazu kommen? Nicht ohne Grund mussten die Kameras bei den Tests abgeschaltet werden; man wollte ja prüfen, ob mit annähernd gleicher Personalstärke tatsächlich 40% mehr Passagiere abgefertigt werden können.

Erfolg am heiß umkämpften Markt des Massentransports ist nur möglich, wenn noch mehr Menschen fliegen. Selbst wenn die Verführung gelingt, kann sich die Masse das künftig noch häufiger leisten? Auch ist noch keineswegs klar, welcher Konkurrent gewinnt, die auf die teuren Drehscheiben in den Ballungsgebieten angewiesenen Großraumflieger, oder die kleineren flexibleren Billigflieger, die in der Provinz starten. Wenn weitere Massen tatsächlich in noch fernere Gebiete fliegen und ihr Urlaubsgeld dort ausgeben, reduziert das jedenfalls die Arbeitsplätze in der Tourismusbranche hier.

Die von den VIPs immer wieder vorgetragene Behauptung, der A380 sei leiser, darf ebenfalls bezweifelt werden. Die ersten Eindrücke sprechen dagegen und der Hersteller gibt keine Messzahlen bekannt. Warum wohl? Auf die für den Sonntagmorgen als Dankeschön angekündigte „Ehrenrunde über der Region“ würden die lärmgeplagten Bewohner gerne verzichten.

Beim Kerosinverbrauch ist es nicht anders. Zunächst war vom 3-Liter-Flieger die Rede, jetzt werden schon 3,3 Liter als Sparwunder gepriesen. Die gelten aber für jeden Passagier einzeln. Das sind für die A380-typische Fernreise von 15.000 km einfache Strecke dann knapp 1.000 Liter Kerosin pro Person, selbst wenn das Flugzeug voll besetzt wäre. Da käme der Urlaub in den neuen Bundesländern zu dem wir mit der Familienkutsche vorfahren, mit einem Bruchteil an Sprit aus. Und dort wären Arbeitsplätze bitter nötig.

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