A380-Test der Tanz ums Goldene Kalb
<p> Bei der Landung des plumpen Fliegers in Frankfurt führten diejenigen, die sich für VIPs halten, einen wahren Tanz um dieses goldene Kalb auf. Verzücktes Strahlen in ihren Gesichtern und wortreich wird verkündet, dieser Wundervogel werde Arbeitsplätze schaffen und die Region leiser machen, die Probleme unserer Gesellschaft lösen.
Erfolg am heiß umkämpften Markt des Massentransports ist nur möglich, wenn noch mehr Menschen fliegen. Selbst wenn die Verführung gelingt, kann sich die Masse das künftig noch häufiger leisten? Auch ist noch keineswegs klar, welcher Konkurrent gewinnt, die auf die teuren Drehscheiben in den Ballungsgebieten angewiesenen Großraumflieger, oder die kleineren flexibleren Billigflieger, die in der Provinz starten. Wenn weitere Massen tatsächlich in noch fernere Gebiete fliegen und ihr Urlaubsgeld dort ausgeben, reduziert das jedenfalls die Arbeitsplätze in der Tourismusbranche hier.
Die von den VIPs immer wieder vorgetragene Behauptung, der A380 sei leiser, darf ebenfalls bezweifelt werden. Die ersten Eindrücke sprechen dagegen und der Hersteller gibt keine Messzahlen bekannt. Warum wohl? Auf die für den Sonntagmorgen als Dankeschön angekündigte Ehrenrunde über der Region würden die lärmgeplagten Bewohner gerne verzichten.
Beim Kerosinverbrauch ist es nicht anders. Zunächst war vom 3-Liter-Flieger die Rede, jetzt werden schon 3,3 Liter als Sparwunder gepriesen. Die gelten aber für jeden Passagier einzeln. Das sind für die A380-typische Fernreise von 15.000 km einfache Strecke dann knapp 1.000 Liter Kerosin pro Person, selbst wenn das Flugzeug voll besetzt wäre. Da käme der Urlaub in den neuen Bundesländern zu dem wir mit der Familienkutsche vorfahren, mit einem Bruchteil an Sprit aus. Und dort wären Arbeitsplätze bitter nötig.