"Glanzpunkte" aus dem Mediationsbericht

erstellt von Redaktion — zuletzt geändert 2007-10-07T04:17:24+02:00
Wöchentlich veröffentlicht die Flughafen-BI Schwanheim/ Goldstein aus dem Mediationsbericht „Glanzpunkte“, um zu zeigen, wie das Ergebnis die Beteiligten selbst entlarvt.
Absturzgefahr – umfassende Bearbeitung aus Zeitnot nicht möglich
Bei der Prüfung der verkehrstechnischen Voraussetzungen für die einzelnen Ausbauvarianten stellte sich zum einen die Frage nach der flugtechnischen Realisierbarkeit: „Gibt es Faktoren im Luftraum oder am Boden, die die Realisierbarkeit begrenzen?“ und „Welche Hindernisse gibt es im An-/ Abflugbereich und gibt es besonders zu berücksichtigende flugbetriebliche Sicherheitsaspekte?“

Der Mediationsabschlussbericht beantwortet diese Fragen wie folgt: „Zu diesen Fragen trugen der AK Verkehr und insbesondere die Arbeitskreise Flugsicherung und Navigation spezifische Ergebnisse für verschiedene Ausbauvarianten zusammen. Die Thematik des Externen Risikos durch Flugzeugabstütze in der Umgebung des Frankfurter Flughafens wurde intensiv diskutiert. Eine umfassende Bearbeitung dieser Thematik für die untersuchten Varianten war aus zeitlichen Gründen nicht möglich.“

Soziale Wirkungen des Fluglärms – große Wissenslücken eingeräumt
Auf Seite 55 des Berichts wird bestätigt, dass „insbesondere bei Kindern von einer Beeinträchtigung der kognitiven Entwicklung durch belästigenden Lärm ausgegangen werden“ kann. Inwieweit daraus sozialpsychologische Störungen erwachsen, sei wissenschaftlich noch nicht belegt. Weiter heißt es aber: „Störungen der direkten oder indirekten Kommunikation werden jedoch als höchst bedenklich und gesundheitlich relevant angesehen. Im Wohnumfeld werden Auswirkungen auf das Freizeitverhalten, die familialen Beziehungen und auf die soziale Integration beobachtet. (...) Im Vergleich zu anderen von der Mediationsgruppe behandelten Fragen sind bei den sozialen Wirkungen des Fluglärms besonders große Wissenslücken festzustellen.“
Zuvor wird gefragt, welche minimalen Überflughöhen zulässig sein sollten: „Im Bereich von Landungen und Starts ist neben dem Fluglärm die geringe Überflughöhe eine besondere Belastung für die Anwohner. Welche Überflughöhe unzumutbare Angst- und Stressreaktionen auslöst, läßt sich nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse nicht entscheiden. Hier besteht dringender Forschungsbedarf.“ Vgl. dazu Seite 121, Nordbahn im Kelsterbacher Wald: „Bei dieser Variante wird das Kelsterbacher Gewerbegebiet im Extremfall in einer Höhe von 37 m über der oberen Gebäudekante des höchsten Gebäudes überflogen.“

Nordbahn bringt 60% mehr Kfz-Verkehr
Egal ob im Kelsterbacher oder im Schwanheimer Wald – sollte es zum Bau einer der Nordbahnvarianten kommen, werden das umliegende Straßen- und Schienennetz nicht ausreichen. Zu den verkehrlichen Konsequenzen heißt es im Bericht:
„Die umgebende Infrastruktur würde pro Tag – im Vergleich zu 1998 – mit knapp 60% mehr Kfz-Fahrten und knapp 160% mehr Fahrten im öffentlichen Verkehr belastet. Diese Belastungen würden – falls keine Ausbau- oder Minderungsmaßnahmen erfolgen – auf den Autobahnabschnitten der BAB 66 in Höhe von Wi-Erbenheim und Ffm-Höchst sowie vermutlich auf den Straßen im direkten Umkreis des Flughafens zur Überschreitung der Leistungsfähigkeit des Straßennetzes führen.“
Wurden Sie im Rahmen der Berichterstattung bis jetzt darüber aufgeklärt? Wie steht es mit der Wohnqualität in unseren Stadtteilen, wenn zu Fluglärm und enormem Waldverlust weitere Flächen versiegelt werden und den entsprechenden Verkehrslärm erwarten lassen?

Pressemitteilungen der Flughafen-BI Schwanheim/Goldstein, 25.2., 2.3., 9.3.2000, Kontakt: Winfried Heuser, Tel. 069-355464