Nazi-Aufmarsch am 1. Mai verhindern

erstellt von Antifa-G — zuletzt geändert 2007-10-07T03:18:32+01:00
Antifaschistische Gruppen rufen zu Widerstand gegen Naziaufmarsch in Frankfurt auf Zum Tag der Nationalen Arbeit mobilisieren die militanten Neonazis der Freien Kameradschaften am 1. Mai zu einer Demonstration des nationalen Widerstands nach Frankfurt. Unter dem Motto "Euro stoppen – Globalisierung bekämpfen" wollen sie vor der Europäischen Zentralbank ihr rassistisches und antisemitisches Gedankengut öffentlich darstellen.*
Das Aktionsbündnis 1.Mai - Kein Naziaufmarsch, bestehend aus 10 antifaschistischen und antirassistischen Gruppen aus dem Rhein-Main-Gebiet, ruft dazu auf, den Naziaufmarsch mit allen Mitteln zu ver-hindern!

Angemeldet von der Bürgerinitiative für deutsche Interessen haben sich viele einschlägig bekannte Neonazis angekündigt; u.a. Christian Worch, Thomas Wulf (beide Kader der Freien Nationalisten aus Hamburg), Manfred Roeder (Holocaust-Leugner) und Steffen Hupka (ehemals NPD-Vorstandsmitglied). Nach der Demonstration soll im Frankfurter Raum ein Konzert mit drei Naziskinbands stattfinden.

Frankfurt gilt wegen der vielen EinwanderInnen, der Präsenz jüdischer Kulur und Geschichte und des erfolgreichen antifaschistischen Widerstandes als besonderes Feindbild der rechten Szene.

Nationalrevolutionäre Attacken gegen System und Kapital wie sie in dem Motto der Nazis "Euro stoppen – Globalisierung verhindern" ihren Ausdruck finden, sind integraler Bestandteil der völkisch-rassistischen Weltanschauung. Die NPD z.B. attestiert Deutschland die soziale Verelendung von Teilen unseres Volkes: Massenarbeitslosigkeit, Massenkriminalität, Tausende von Selbstmorden jährlich. Moralischer und kultureller Verfall sind die sicheren Anzeichen totalen Versagens der etablierten Politiker. Ungebremste Profitsucht, Machtgier und kalter Egoismus sind ihre niederen Beweggründe.

Ein Horrorszenario, in dem der Kapitalismus als eine niederträchtige Person dargestellt wird, dessen Profitgier ungebremst ist und die Gesellschaft zu zersetzen sucht. In dieser nationalsozialistischen Weltsicht steht hinter dem Monopolkapital das Judentum. Der Bezug ist so offenkundig, dass er von der NPD nicht explizit erwähnt werden muß.

Der völkische Kapitalismus beruht auf der Unterscheidung von sog. schaffendem und raffendem Kapital, wobei das raffende Geld- und Finanzkapital, das sich (scheinbar) ohne konkrete Arbeit vermehrt und an keine nationale Grenze gebunden ist, zur Ursache allen Übels erklärt wird, hinter dem letztlich die jüdische Weltverschwörung stecke. Am Ende stand die Vernichtung von sechs Millionen Juden und Jüdinnen unter der Losung Arbeit macht frei. Diese Losung wird von Nazis heute noch oft verwendet –eine unverhüllte Drohung gegen die früheren, gegenwärtigen und zukünftigen Opfer des deutschen Vernichtungswahns.

Die Neonazis verlangen: Arbeitsplätze zuerst für Deutsche. Diese Forderung drückt im Grunde nur die politische Realität und den nationalen Konsens in Deutschland aus. Die Klassifizierung von Menschen in nützliche und überflüssige Zuwanderer, die faktische Abschaffung des Grundrechts auf Asyl und die Ausländergesetzgebung wird weder von den im Parlament vertretenen Parteien noch der Mehrheit der Bevölkerung in Frage gestellt.

Als antifaschistische Gruppen im Rhein-Main-Gebiet kämpfen wir gegen diesen rassistischen Konsens und die heuchlerischen Antinazikundgebungen, die zur Rettung des Ansehens Deutschlands im Ausland seit Monaten abgehalten werden.

Für einen kämpferischen 1. Mai in Frankfurt.

Treffpunkt für die Aktivitäten am 1. Mai: 9.30 Uhr am Willy Brandt-Platz

Ausführliche Presseinformationen, Plakate, Aufkleber und Faltblätter erhalten Sie bei:
Antifaschistische Gruppe, c/o Exzess, Leipziger Str.91, 60487 Frankfurt
Tel. 069 774670, Fax , email antifa_g@freenet.de http://antifa.frankfurt.org
Newsservice: strassefrei-subscribe@domeus.de

* Im Falle eines Verbotes soll der Aufmarsch am 5. Mai stattfinden. Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgericht vom April diesen Jahres ist ein Verbot jedoch sehr unwahrscheinlich, ein juristisches Hin und Her möglich. Am 7. April wurde der Aufmarsch in letzter Minute erlaubt.