OF-Limits – Die letzte Grenze Offenbachs

Ausstellung zum Offenbacher Abschiebegefängnis und der deutschen Asylpolitik<br> 26. September 2004 bis 3. Oktober täglich von 15 bis 19.30 Uhr in der Kirche St. Paul, Kaiserstraße 60, Offenbach.

Nach der Abschaffung des Asylrechts 1993 füllten sich die Gefängnisse mit Abschiebehäftlingen. Durch die Überbelegung verschärften sich die Haftbedingungen und die Gefangenen, allen voran die Flüchtlinge selbst, revoltierten. 1995 wurde unter anderem als Folge dieser Gefängnisrevolten in Offenbach eine Abschiebehaftanstalt als Vorzeigeprojekt der rot-grünen Landesregierung eröffnet. <br> Mit diesem scheinbar humanitären Projekt sollte der alltägliche Wahnsinn der Abschiebehaft verschleiert werden. Dagegen hat es in den vergangenen neun Jahren auch immer wieder Widerspruch und Widerstand gegeben. Trotzdem ist es still geworden um den &#8222;Modellknast&#8220;. Mehr Menschen denn je sitzen im Rahmen des &#8222;Zuwanderungsbegrenzungsgesetzes&#8220; der rot-grünen Bundesregierung in den Haftanstalten der BRD und warten auf ihre Abschiebung. Auch in Offenbach wird täglich &#8222;Vollzug vermeldet&#8220;.<br> Mit unserer Ausstellung wollen wir diesen Alltag durchbrechen und die Realität der Abschiebegefängnisse am Beispiel Offenbach ans Licht der Öffentlichkeit bringen.<br> Mit Interviews, Briefen und Bildern und vielen Informationen versuchen wir den Alltag im Gefängnis erfahrbar zu machen und stellen die Abschiebegefängnisse als Teil der umfassenden Flüchtlingsabwehr in einen größeren Zusammenhang. Die Entstehungsgeschichte des Offenbacher Abschiebegefängnisses und auch eine Chronologie des Widerstandes sind Teil der Ausstellung.<br> Initiative gegen Abschiebung, 13.9.04