Räume durch die Stadt gekündigt

erstellt von Innenstadt-AG — zuletzt geändert 2007-10-07T03:20:09+01:00
<p>Liegenschaftsamt der Stadt Frankfurt kündigt "STARTBAR WEST 2002" bereits zugesicherte Räumlichkeiten im Frankensteiner Hof <br> Die Innenstadtgruppe Frankfurt plant vom 11. - 15. September eine Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe mit dem Titel "STARTBAR WEST 2002 - Widerworte und Störbilder zur Flughafenwelt".
Die für diesen Zeitraum am 17. Juli bereits zugesagten Räumlichkeiten im Frankensteiner Hof wurden uns jetzt, eine Woche vor Ausstellungsbeginn, vom zuständigen Sachbearbeiter im Liegenschaftsamt Herr Druschel gekündigt. Begründet wird die Aufkündigung damit, es handele sich bei der Gruppe um Flughafenausbaugegner, denen die Stadt als Ausbaubefürworterin keine Räume zur Verfügung stellen werde. Auch Petra Roth würde ihre Räume schließlich nicht dem politischen Gegner zur Verfügung stellen, so Herr Druschel.

Seine Informationen über die Veranstaltungstage und seine Einschätzung, es handele sich bei uns um Flughafenausbaugegner, entnimmt Herr Druschel dem Programm "STARTBAR WEST 2002". Wie diesem Faltblatt zu entnehmen ist, macht sich unsere Kritik am Flughafen nicht in erster Linie am geplanten Ausbau fest. Vor allen Dingen als Sackgasse bzw. Endstation für MigrantInnen, als Kontroll- und Konsumraum und wegen zum Teil prekärer Arbeitsbedingungen, ist der Flughafen für uns ein Thema, welches mittelbar und unmittelbar auf Frankfurt als urbanem Raum einwirkt. Es geht darum, den Flughafen in seiner Gesamtheit als Teil des städtischen Raumes kritisch zu thematisieren. Doch soweit hat Herr Druschel vermutlich gar nicht gelesen. Wir halten es für skandalös und rechtlich unhaltbar, die Vergabe städtischer Räumlichkeiten daran zu knüpfen, inwieweit Veranstaltungsinhalte der Politik der jeweiligen Stadtregierung entsprechen. Mit einer solchen Politik wird kritischen Stimmen Öffentlichkeit verwehrt. Es sollte hingegen eine Selbstverständlichkeit sein, dass auch Widerworte zum Flughafen und der Global City Frankfurt ihren Platz finden. Die Idee für die "STARTBAR WEST 2002" ist der Beobachtung geschuldet, dass sich die Frankfurter Stadtentwicklung weitgehend ohne öffentliche Diskussion darüber, wohin sich die Stadt denn entwickeln soll, vollzieht. Wenn jetzt die Räume gekündigt werden, zeigt das umso mehr, dass diese Beobachtung richtig ist. Deshalb fordern wir, dass der Innenstadtgruppe Frankfurt die Räumlichkeiten im Frankensteiner Hof wie ausgemacht vermietet werden, ohne weitere Schikanen befürchten zu müssen.

Innenstadtgruppe Frankfurt, 04.09.02

siehe auch im Frankfurter Info Online www.frankfurt.org:8080/info/1031329189/index_html
und www.copyriot.com/innenstadt-ag