4.000 beim Frankfurter Bildungsstreik - SchülerInnen und Studierende demonstrieren für ihre Bildung

erstellt von Frankfurter Jugendbündnis — zuletzt geändert 2009-06-17T23:46:25+02:00
An der Demonstration zum bundesweiten Bildungsstreik, der diese Woche stattfindet, beteiligten sich in Frankfurt 4.000 SchülerInnen und Studierende. Sie forderten, die Mittel für das Bildungswesen deutlich zu erhöhen, um mehr LehrerInnen einzustellen und die Klassen zu verkleinern. Außerdem traten sie dafür ein, G8, das auf zwölf Jahre verkürzte Abitur, und das dreigliedrige Schulsystem abzuschaffen. „Mit dieser Demo haben wir gezeigt, dass wir Bildungsabbau und Elitebildung nicht einfach hinnehmen“

so Olaf Matthes vom Frankfurter Jugendbündnis, das die Demonstration maßgeblich mitorganisiert hatte.
Die 4.000 TeilnehmerInnen waren bereits im Vorfeld mit massiven Drohungen von Seiten der Schulleitungen konfrontiert. So wurde beispielsweise an der Schwanthaler Schule den SchülerInnen mit einem Akteneintrag gedroht, sollten sie am Schulstreik teilnehmen. „Solche Maßnahmen sind nicht einfach unverhältnismäßig. Sie sind ganz einfach illegal“, erklärt dazu Daniel Prawetz vom Jugendbündnis.
Neben den Drohungen im Vorfeld waren die SchülerInnen auch am Tag der Demonstration selbst damit konfrontiert, dass einige Schulleitungen sie mit allen Mitteln vom Schulstreik fernhalten wollten. So haben beispielsweise die Schulleitungen der Muster- und der Elisabethenschule die Türen und Tore der Schule verschlossen, um ihre SchülerInnen daran zu hindern, am Schulstreik teilzunehmen. Die stellvertretende Landesschulsprecherin Fiona Merfert meint dazu: „Das ist Freiheitsberaubung! Wir lassen uns unsere Demonstrationsfreiheit nicht einfach vom Schulleiter nehmen.“ Das Jugendbündnis fordert daher alle Schulleitungen auf, keine Strafen gegen TeilnehmerInnen am Schulstreik zu verhängen.
Darüber hinaus wurden an einigen Schulen, z.B. der Elisabethenschule, gezielt Arbeiten und Klausuren auf den Tag des Schulstreiks gelegt, um die SchülerInnen an der Teilnahme zu hindern. Und an der Ernst-Reuter-Schule II drohte ein Lehrer dem 8. Jahrgang mit einer 6, sollten sie sich beteiligen.
Neben den SchülerInnen demonstrierten in Frankfurt auch die Studierenden. Die FH schloss sich der Schülerdemo an, die Studierenden der Uni führten eine Vollversammlung durch, von der eine starke Demonstration ausging.
„Insgesamt sind wir mit dem Verlauf der Demonstration sehr zufrieden. Wir waren genauso viele wie im letzten November, obwohl die Schulleitungen noch stärker versucht haben, die Leute von der Demo fernzuhalten“, so das Fazit, das Olaf Matthes nach der Demonstration zieht. 

Frankfurter Jugendbündnis

Pressemitteilung vom 17.06.2009