Antikriegstag 2019 in Frankfurt

erstellt von Friedens- und Zukunftswerkstatt — zuletzt geändert 2019-08-28T10:06:44+01:00
Sonntag‚ 1. September 2019 / Auftakt: 14 Uhr, Opferdenkmal (in der Gallusanlage, nahe Willy-Brandt-Platz) / Mit Kundgebungen an der Konstablerwache, dem Opferdenkmal in der Gallusanlage und vor den Büros der Parteien der Großen Koalition: diese tragen die Mitverantwortung für die aktuellen Waffenexporte und Rüstungsausgaben!

Demonstration und Kundgebungen "Abrüsten statt Aufrüsten – Zukunft statt Zerstörung". Wir schaffen Öffentlichkeit: um die militärische Aufrüstung zu stoppen, um Platz für Menschlichkeit und Vernunft einzufordern.

Aufruf zum Antikriegstag 2019

Abrüsten statt Aufrüsten – Zukunft statt Zerstörung

Wir gehen in Frankfurt auf die Straße: zum achtzigsten Jahrestag des Beginns des zweiten Weltkrieges, der am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen begann.

Wir schaffen Öffentlichkeit: um die militärische Aufrüstung zu stoppen, um Platz für Menschlichkeit und Vernunft einzufordern. Mit Kundgebungen an der Konstablerwache, dem Opferdenkmal in der Gallusanlage und vor den Büros der Parteien der Großen Koalition: diese tragen die Mitverantwortung für die aktuellen Waffenexporte und Rüstungsausgaben!

Wir wollen Frieden durch Abrüstung, die Beendigung der Naturzerstörung und die Durchsetzung der Menschenrechte in Deutschland, Europa und weltweit! Jede Form von Rassismus und Ausgrenzung lehnen wir ab. Gegen die anwachsende Atomkriegsgefahr fordern wir ein Atomwaffenverbot. Die menschenverachtende Abschottung Europas gegen Kriegsflüchtlinge muss ebenso beendet werden, wie der Export von Waffen und anderen Rüstungsgütern in Krisenregionen oder an Staaten, die Menschenrechte verletzen oder Krieg führen. Unser Nein zu diesen Rüstungsexporten und zu völkerrechtswidrigen Auslandseinsätzen der Bundeswehr verstehen wir als Schritte zur friedlichen Konfliktlösung.

Das von den NATO-Staaten beschlossene Zwei-Prozent-Ziel würde für Deutschland fast eine Verdoppelung des Verteidigungshaushaltes bedeuten! Entsprechende Planungen der Bundesregierung sind unverantwortlich! Diese Gelder fehlen im zivilen Bereich u.a. bei sozialökologischem Umbau, Schulen und Kitas, Krankenhäusern, sozialem Wohnungsbau, öffentlichem Nahverkehr und Alterssicherung, aber auch bei der Schaffung von zivilen Perspektiven in Konfliktregionen.

Abrüstung statt Aufrüstung ist das Gebot der Stunde. Militär löst keine Probleme: Schluss damit! Eine menschenwürdige Politik muss her!

Initiator*innen
Deutscher Gewerkschaftsbund Frankfurt am Main | Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt am Main

Unterstützer*innen

  • AWO Frankfurt am Main,
  • B‘90/Die Grünen Frankfurt am Main,
  • Club Voltaire,
  • Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Frankfurt am Main,
  • DGB Jugend Frankfurt am Main,
  • DGB Ortsverband Mörfelden-Walldorf,
  • DIDF und DIDF-Jugend Frankfurt am Main,
  • Die Linke Frankfurt am Main,
  • DKP Frankfurt am Main,
  • Evangelische Kirche Frankfurt am Main und Offenbach,
  • Förderverein zur Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ Katzbach in den Adlerwerken,
  • Frankfurter Jugendring,
  • Gesprächskreis Frieden und Demokratie Neu-Isenburg
  • Greenpeace Frankfurt am Main,
  • Hessischer Flüchtlingsrat,
  • IPPNW,
  • Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Rhein-Main,
  • Katholische Kirche Frankfurt am Main,
  • LAGG,
  • Naturfreunde Frankfurt am Main,
  • pax christi Rhein-Main - Regionalverband Limburg-Mainz,
  • Piratenpartei Hessen und Frankfurt am Main,
  • SPD Frankfurt am Main,
  • StadtschülerInnenrat Frankfurt am Main,
  • Städtefreundschaft Frankfurt-Kobane,
  • Transition Town Frankfurt am Main,
  • Vereinigung der Verfolgten des Naziregmies - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten,
  • Women’s March Frankfurt am Main

Im Anschluss:
LEIDEN - BOMBE - MENSCH
Friedensgottesdienst
16 Uhr, Bartholomäusdom

 

Zum Opferdenkmal:
Künstler: Elkan, Benno

Material: Schwedischer Marmor
Entstehung: 1913/1914
Aufstellung: 1920 eingeweiht im Auftrag der Stadt Frankfurt zum Gedenken an die Gefallenen des ersten Weltkrieges.

Eine vom Schmerz zusammengesunkene, klagende Frauengestalt: Benno Elkan schuf mit dieser Skulptur ein Symbol der universellen Trauer um die unzähligen Opfer des Ersten Weltkriegs und handelte sich damit harsche Kritik der Nationalkonservativen ein. Die trauernde Mutterfigur entsprach so gar nicht den üblichen martialischen Kriegerdenkmälern der Weimarer Zeit. Zu sehr repräsentierte sie ein gebrochenes Deutschland und durch die Widmung "Den Opfern" wurde nicht nur der eigenen, sondern auch der gegnerischen Toten gedacht. Mit diesem Opferdenkmal blieb der Bildhauer seiner pazifistischen Linie treu und widersetzte sich auch während des Nationalsozialismus den propagierten Heldenkult in seinen Werken widerzugeben. Obwohl die Skulptur zerstört werden sollte, überstand sie unbeschadet den Zweiten Weltkrieg und wurde ein Jahr nach Kriegsende wieder eingeweiht.

Text: Nicola Netzer, 2015