Veranstaltung von Bürgerinitiativen zum Tag des offenen Denkmals auf dem Campus Bockenheim

Sonntag, 12. September 2010, 14 bis 21 Uhr: Unter dem Motto "Denkmäler brauchen aktive Bürger" will die Initiative "Ratschlag Campus Bockenheim" gemeinsam mit der Initiative "Zukunft Bockenheim" das Studierendenhaus als Ort demokratischer Initiativen und und das Philosophicum als architektonischen Entwurf für die Demokratisierung in Lehre und Forschung präsentieren.

Als kompetente Referenten stehen uns Prof. Detlev Claussen und Prof. DW Dreysse zur Seite. Sie werden die Bedeutung der beiden, von Abriss, bzw. Teilabriss bedrohten Gebäude darstellen und eine Führung anbieten. Alternativen zu den aktuellen Planungen für den Campus Bockenheim, die Möglichkeiten der zukünftigen Nutzung von Philosophicum und Studierendenhaus werden wir nicht nur thematisieren, sondern mit einem bunten Kulturprogramm praktisch zeigen: Yasna Schindler und independent dance, Künstler aus der Türkei und aus Pakistan, Rios Reisser, die Klezmer-Gruppe "Hejbt on" tragen ebenso bei wie Studierende der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Von 14 bis 21 Uhr werden Ausstellungen zum Studierendenhaus und zum Philosophicum zu sehen sein, die 16seitige, druckfrische Broschüre zum Philosophicum, für die uns Lore Kramer und DW Dreysse (auch bisher nicht veröffentlichte) Materialien zur Verfügung stellten, kann erworben werden. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl unserer Gäste zu sorgen.

Treffpunkt für die Besichtigung: KOZ im Studierendenhaus

INFO der Initiative "Ratschlag Campus Bockenheim":


Die Bürgerinitiative "Ratschlag Campus Bockenheim" begrüßt, dass die Hochschule für Musik und darstellende Kunst, die Deutsche Ensemble Akademie, Frankfurt LAB nach Bockenheim ziehen und unseren Stadtteil bereichern. Wir werden dafür eintreten, dass auch freie Theater-und Tanzgruppen auf dem Campus Bockenheim Räume finden. Der Zugang zu diesen kulturellen Angeboten muss sozial Schwachen möglich sein.

Die Aufwertung des Stadtteils darf nicht mit dem Bau teurer Wohnungn einhergehen und eine Gentrifizierung verstärken. Die zukünftigen Studierenden und die Beschäftigten in diesen Einrichtungen brauchen ebenso wie die "Alteingesessenen" bezahlbaren Wohnraum, Einrichtungen für ihre Kinder, öffentliche Räume, Maßnahmen zur Verbesserung des Mikro-Klimas.

Wir wollen diese Forderungen verstärkt einbringen und das Angebot vom Leiter des Stadtplanungsamtes D.v. Lüpke aufgreifen: "Den verschiedenden Initiativen, die sich um die Zukunft des Stadtteils nach dem Wegzug der Universität sorgen, will die Stadt entgegenkommen. 'Wir werden uns einer intensiven öffentlichen Diskussion stellen' " (FAZ vom 19.8.)

Mit dem Anspruch eines kulturellen Zentrums wäre es unvereinbar, wenn das Studierendenhaus als Ort der Studentenbewegung und demokratischer Initiativen teilabgerissen und ausschließlich von der HfMdK genutzt werden kann.

Mit dem geplanten Abriss vom Philosophikum (Gräfstraße), das als "demokratische Antwort auf die monumentale Architekturinszenierungen der NS-Zeit" (Bartetzko, 2002)von Kramer nach der Rückkehr aus dem Exil konstruiert wurde, wird der Denkmalschutz ignoriert und Geschichte entsorgt. Den Abriss des Philosophikums fördert die Universitätsleitung, indem sie die notwendige Sanierung unterlässt.

"Der schlechte bauliche Zustand birgt unkalkulierbare Sicherheits- und brandschutztechnische Risiken, die auch durch kompensatorische Maßnahmen nicht beherrschbar sind. Von der Universität wurde, den Regeln des ordnungsgemäßen Verwaltungshandelns folgend, die gesamte Medienversorgung im Haus (Wasser, Strom und Heizung) stillgelegt ...", schrieb uns Herr Rost (Leiter der Liegenschaftsabteilung) am 10.8.2010.

Mit dieser Begründung wird eine Innenbesichtigung des Philosophikums von der Universitätsleitung am "Tag des offenen Denkm als" (12. September)verweigert. Prof. Hilpert, der vor einiger Zeit mit Architektur-Studierenden zwei Räume im Philosophikum renovierte und der ebenso wie Lore Kramer an unseren Veranstaltungen am 12. September teilnehmen will, bleibt die Tür versperrt.

Wir werden aktuelle Fotos der Innenräume zeigen, die den skandalösen Zustand des Denkmal-geschützten Gebäudes dokumentieren und an die Aussage von Herrn Müller-Esterl erinnern: "Welches Maß an Geschichtsvergessenheit müssen die Randalierer haben, wenn sie in ihrer Zerstörungswut nicht einmal Halt machen vor einem von den Nazis verfolgten Künstlern?"

Zur Geschichte des Studierendenhausses wird Prof. Claussen vor einer Führung durch das Gebäude referieren. Vortrag und Führung zum Philosophikum übernimmt Prof. Dreysse.

Alternativen zu den aktuellen Planungen für den Campus Bockenheim die Möglichkeiten der zukünftigen Nutzung von Philosophikum und Studierendenhaus werden wir nicht nur thematisieren, sondern mit einem Kulturprogramm praktisch zeigen: Yasna Schindler und independent dance, Künstler aus der Türkei und aus Pakistan, Rios Reisser, die Klezmer-Gruppe "Hejbt on", der Dritte-Welt-Haus-Chor tragen ab 17 Uhr ebenso bei wie Studierende der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Von 14 bis 21 Uhr werden Ausstellungen zum Studierendenhaus und zum Philosophikum zu sehen sein, unsere 16seitige Broschüre zum Philosophikum, für die uns Lore Kramer und DW Dreysse (auch bisher nicht veröffentlichte) Materialien zur Verfügung stellten, kann für 2 Euro erworben werden. Die Teilnahme an unseren Veranstaltungen ist kostenlos.

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Bockenheim - Denkmäler brauchen aktive Bürger
Bedrohte Baudenkmäler


BI "Ratschlag Campus Bockenheim":

Kontakt:

Angelika Wahl, Tel. 069 774583

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