Für den Erhalt des Occupy Camps und den weiteren Verbleib der Roma - Brand in vier Zelten in der Nacht zum 3.6.2012
Bezeichnenderweise sind es Roma, insbesondere Familien aus Osteuropa, die die Austeritätspolitik der EZB brutal am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Die einzige Freiheit, die vielen noch bleibt, ist die Wahrnehmung des Rechts auf Freizügigkeit als EU-Bürger, das heißt die Flucht vor Armut, Chancenlosigkeit und rassistischer Gewalt. Keine Gruppe ist so stark von Arbeitslosigkeit, fehlenden Bildungsmöglichkeiten und einer völlig unzureichenden Gesundheitsversorgung betroffen wie die Roma. Die bereits vor zwanzig Jahren festgestellten Missstände haben sich enorm verschärft. Wer hätte mehr Grund als die Roma in einer Stadt wie Frankfurt zu protestieren oder zu versuchen, dem Elend durch die Suche nach Arbeit entgegenzutreten.
Umso beunruhigender ist die Information, dass in der Nacht zum 3.6.2012 vier Zelte gebrannt haben. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Alle betroffenen Zelte standen am Rand des Camps. Eines gehörte einer Roma-Familie, ein anderes war das Zelt des Anmelders. Aufgrund der Umstände ist nicht auszuschließen, dass es sich um einen Brandanschlag handelt. Jedenfalls haben die Kriminalisierung des gesamten Protestes, wie beispielsweise vor zwei Wochen anlässlich der Demonstrationen gegen die herrschende EU-Politik und die mediale Hetze in Teilen der Berichterstattung, wenn es um die Anwesenheit der Roma ging, die synonym für Schmutz, Kleinkriminalität und Asozialität im Camp standen, wenig zum Verständnis und zur Akzeptanz des Protestes beigetragen.
Der Förderverein Roma fordert die vollständige Aufklärung der Umstände, die zu dem Brand führten und die Absicherung der Familien.
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