Greenpeace Frankfurt verleiht „Giftzwerg des Jahres 2019“

erstellt von Greenpeace Frankfurt — zuletzt geändert 2019-08-16T09:45:37+01:00
Der Anti-Preis geht an an Rosemarie Heilig und die Stadt Frankfurt wegen „fehlender Tatkraft im Hinblick auf das Verbot des Pestizids Glyphosat auf Frankfurts Ackerflächen“.

Greenpeace Frankfurt verleiht am 15. August 2019 im Römer den Anti-Preis „Pesti“, einen Gartenzwerg mit Giftspritze und Glyphosatkanister von Bayer/Monsanto auf dem Rücken, an die Umweltdezernentin Rosemarie Heilig, stellvertretend für die Stadt Frankfurt – wegen „ fehlender Tatkraft im Hinblick auf das Verbot des Pestizids Glyphosat auf Frankfurts Ackerflächen“.
Der Preis wird am 15.08.2019 um 18 Uhr im Umweltausschuss Rathaus Römer, 2. Obergeschoss, Sitzungssaal „Haus Silberberg“ (Besuchereingang: Bethmannstraße 3) überreicht.
In der ironisch gehaltenen Laudatio bemängelt Greenpeace Frankfurt eine zu große Nähe des Umweltdezernats zu den Befürwortern einer überholten Agrarpolitik. Es fehle der Handlungswille, Glyphosat auf Frankfurts Äckern zu verbieten.
Laut Greenpeace Frankfurt ist es für die „Green City – Stadt“ Frankfurt nicht nachvollziehbar, weiterhin das Totalherbizid Glyphosat auf ihren Ackerflächen zuzulassen. Glyphosat stehe für eine biodiversitätsfeindliche Agrarpolitik, die auf tote Ackerflächen statt auf nachhaltige Landwirtschaft in intakter Natur setze, sagt Eva Walther von Greenpeace Frankfurt.
Gegen Bayer/Monsanto, die Hersteller von Glyphosat, sind in der USA Milliardenklagen wegen des Pestizids anhängig. Mehr als 11.000 Betroffene beschuldigen den Konzern Monsanto, das Glyphosat krebserregend sei. Auch die WTO hat Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.
In Österreich ist Glyphosat mittlerweile aus gutem Grund verboten. Auch die hessische Landesregierung und die Landeshauptstadt Wiesbaden vergeben Pachtverträge nur noch mit der Auflage, kein Glyphosat mehr einzusetzen. Deshalb sei es inkonsequent, so Alex Wenzel von Greenpeace Frankfurt, dass ausgerechnet in Frankfurt zum Thema Glyphosatverbot auf Ackerflächen nichts geschehe. Die EU-Zulassung laufe Ende 2022 aus. Warum sich also nicht jetzt schon vorbereiten und die Artenvielfalt schützen, so wie es andere Kommunen in Deutschland bereits praktizieren. Es sei machbar, nur der politische Wille fehle.
Obwohl alle Beteiligten seit Monaten am „Runden Tisch“ des Umweltdezernats zusammensitzen, sei bisher keinen Plan zum Glyphosatausstieg auf Ackerflächen in Sicht. Das seit Jahren umgesetzte Verbot auf Grünflächen oder Spielplätzen im Stadtgebiet sei ein wichtiger Schritt, reiche allerdings bei weitem nicht aus.
Mit diesem Preis möchte Greenpeace Frankfurt die Umweltdezernentin Frau Heilig deshalb eindringlich ermuntern, mehr Entschlossenheit und Tatkraft im Kampf gegen Glyphosat walten zu lassen. Greenpeace Frankfurt fordert ein sofortiges Glyphosatverbot auf Frankfurts Ackerflächen.

Greenpeace Frankfurt, Presseerklärung, 15. August 2019