Grüne Lunge als solidarisches Quartier

Wir fordern die Entwicklung eines solidarischen Quartiers und den Erhalt der Stadtnatur rund um die Grüne Lunge!

Gemeinsam ist es uns gelungen, die Grünflächen in der Grünen Lunge vor Versiegelung zu schützen und die Debatte um eine sozialökologische Entwicklung der versiegelten Flächen neu aufzurollen. Der Stadt Frankfurt bietet sich nun die Gelegenheit, ein zukunftsweisendes Quartier zu entwickeln, das konsequent vom Grün her gedacht wird und in dem soziale und ökologische Fragen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern gemeinsam im Mittelpunkt der Gestaltung stehen.

Hier können neue Standards entwickelt werden, die solidarische Beziehungen stärken und Menschen, die Wohnraum suchen, mit Menschen, die Wohnraum herstellen, in einem gemeinsamen Prozess zusammenzubringen. Hier könnte eine andere Art der Vernetzung zwischen Stadt und Ökologie, zwischen Politik und Stadtgesellschaft im Rahmen eines gemeinsamen Planungsvorhabens konkretisiert werden. Wir wünschen uns, dass in der Stadt das Potential, das in diesem Projekt steckt, erkannt und für die Zukunft der Grünen Lunge genutzt wird.

Deshalb fordern wir:

von der Grüne-SPD-FDP-Volt-Koalition, ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen. Der veraltete Bebauungsplan für die Günthersburghöfe muss sofort aufgehoben werden. Planungsrechtliche Grundlagen für eine partizipativ gestaltete Quartiersentwicklung müssen geschaffen werden.

alle Flächen in und rund um die Grüne Lunge in städtische Hand oder in Gemeineigentum zu überführen! Der Aus- und Weiterverkauf von Flächen muss blockiert werden und es müssen alle Flächen – beispielsweise mit den Geldern aus dem Verkauf des ehemaligen Polizeipräsidiums – von der Stadt oder einem noch zu gründenden gemeinnützigen, demokratisch kontrollierten Akteur (wie beispielsweise einer Stadtbodenstiftung) angekauft werden.

… die Biodiversität in der Grünen Lunge zu erhalten und langfristig zu schützen.

auf den bereits versiegelten Flächen der Grünen Lunge ein solidarisches Quartier zu entwickeln. Grundlage hierfür muss ein breiter Partizipationsprozess sein. Ideen für die Gestaltung des Quartiers müssen in Kooperation mit Anwohner*innen, sozialen Initiativen, lokalen Vereinen und Akteuren, Gärtner*innen etc. entwickelt werden. Der Beteiligungsprozess muss sensibel Antworten auf bestehende Ausschlussmechanismen und Diskriminierungsformen finden, um diese abzubauen.

… im Quartier 100% langfristig bezahlbaren Wohnraum und Raum für soziale Initiativen und Zusammenkünfte zu schaffen.

… Infrastruktur und Architektur im Quartier zu 100% nachhaltig und klimagerecht zu gestalten. Im Neubau gilt es, ökologisches Bauen zu ermöglichen. Der Bestand soll auf Erhalt geprüft werden. Insgesamt fordern wir flächensparendes Bauen, einen sensiblen Umgang mit Baumaterialien, innovative Flächenkonzepte, das Einbeziehen von Recyclingmöglichkeiten und die Nutzung von Regen- und Grauwasser. Es gilt, lokale Stoffkreisläufe zu stärken und nachwachsende Rohstoffe zu verwenden und somit eine Verlagerung von Umweltkosten in andere Regionen zu vermeiden.

Die Grüne Lunge soll zu einem Ort werden, an dem gemeinsam mit Vielen über gerechte Formen zukünftiger Stadtentwicklung diskutiert wird. In unterschiedlichen Formaten werden wir diesen Sommer kollektiv Ideen und Forderungen entwickeln, um Druck auf Entscheidungsträger*innen aufzubauen und alternative Ideen zu den bisher üblichen Planungswegen aufzuzeigen.

Unterzeichnet von:

Eine Stadt für Alle! Wem gehört die ABG?

Bürgerinitiative für den Erhalt der Grünen Lunge am Günthersburgpark e. V.

Instone Stoppen – Grüne Lunge bleibt!

Klimattac

Pressemitteilung 14.03.2022