Haus am Großen Hirschgraben 17-19 besetzt

by SDS die Linke Uni-Frankfurt veröffentlicht 23.02.2013

Am gestrigen Abend haben AktivistInnen das seit langem leerstehende und ungenutzte Haus, in dem ehemals der Börsenverein des deutschen Buchhandels seinen Sitz hatte, am Großen Hirschgraben 17-19 besetzt, dort soll unter anderem ein offenes, selbstorganisiertes Schüler_innen Café entstehen. Eine autoritäre Regierung des Landes, der Stadt und der Universität marginalisieren jede oppositionelle oder auch nur freiheitliche Raumnutzung, sodass der einzige Weg scheint, sich selbst die Freiräume zu nehmen, die von Uni und Stadt abgeschafft wurden und werden.

Wir sind solidarisch mit den AktivistInnen und unterstützen die Aneignung der benötigten Räume.
Darüber hinaus sehen wir deutlich die Notwendigkeit der Erhaltung der wenigen bestehenden
Freiräume wie die im Turm und IvI, damit die Stadt nicht zu einem toten Bankenviertel verkommt
und das Leben auch weiter nicht ausschließlich als ökonomische Größe gesehen wird. ''Die
Empörung nach dem IvI Urteil der vergangenen Woche, die bereits zur auf Druck des
Innenministers Boris Rhein widerrechtlich beendeten Besetzung der Myliusstraße 20 führte, hält
weiter an.'' erklärt Danielle Lichère.
Angesichts der antisozialen schwarz-grünen Stadtpolitik und der Politik einer  schwarz-gelben
Landesregierung ist der Unmut der Studierenden immer weiter  gewachsen. So sind beispielsweise
in Frankfurt Wohnungen  und Kulturflächen für die überwiegende Mehrheit nicht mehr
erschwinglich.
Wir solidarisieren uns mit den AktivistInnen und unterstützen ihre Projekte zur demokratischen und
vielfältigen Nutzung des neu angeeigneten Raumes. Die Schülerin Shoshanna von den Plänen der
BesetzerInnen: „Wir wollen internationale Film- und Serienabende veranstalten, selbstorganisierte
Nachhilfe- und Lerngruppen ins Leben rufen, Workshops zu Popmusik und Produktion von
elektronischer Musik organisieren oder einfach „nur“ in Ruhe miteinander Zeit verbringen.“
Die lange in Frankfurt fast vergessene Tradition der Hausbesetzung, mit der bereits die 68er
begannen, ist dank der Besetzer längst wieder aktuell.
Beides begrüßen wir sehr.
Als Teil eines Bundesverbands von Studierenden ist es uns wichtig, die täglichen Missstände an der
Uni und in der Gesellschaft anzuprangern, aber es ist uns ebenso wichtig, dass auch der größere
Rahmen nicht aus den Augen verloren wird: Der Kapitalismus mit seinen Widersprüchen ist die
Ursache dieser Probleme, deswegen müssen wir ihn überwinden.    

Hochschulpolitische Gruppe der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
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