Inflation – Die Auswirkungen von 1923 im Kino der Weimarer Republik

erstellt von Filmmuseum — zuletzt geändert 2023-04-28T15:52:21+01:00
Filmreihe an jedem Dienstag vom 2. bis 30. Mai 2023 im Filmmuseum

Die Hyperinflation des Jahres 1923 trieb die junge Weimarer Republik bis nahe an den Abgrund. Die Kosten des Krieges, der Sozialleistungen, der Reparationen und des Ruhrkampfs unterminierten die Währung nachhaltig. Hinzu kamen innenpolitische Kämpfe. Am Ende der Inflationszeit waren alle Geldvermögen der Deutschen vernichtet. Doch gab es auch einige Gewinner wie die Besitzer von Sachwerten. Und ebenso der Staat, denn mit einem Schlag war er die Schulden los, die er überwiegend in Form von Kriegsanleihen bei seinen Bürgern hatte. Wie blickte der Film der 1920er Jahre auf diese Ereignisse, die nachhaltig die politische Entwicklung in Deutschland prägen sollten?

  • Di 2. Mai 17:30 Uhr
    "Die freudlose Gasse"

Der Film spielt im Wien der Inflationszeit. Realistisch führt er die Verarmung des Mittelstandes vor, aber auch das Milieu der Schieber und Krisengewinnler; im Mittelpunkt steht der fortschreitende – auch moralische – Ruin einer bürgerlichen Familie, welcher auch mit einem Ausverkauf einhergeht. Während der zweijährigen Laufzeit des Films in einem Pariser Kino sagte ein Parlamentsabgeordneter: „Wollt ihr wissen, was Inflation ist? Dann schaut euch Die freudlose Gasse an!“
(DE 1925, R: G.W. Pabst, 145 Min.)

  • Di 9. Mai, 18:00 Uhr
    "
    Fräulein Raffke"

Hauptfigur des Films ist ein neureicher Kriegsgewinnler namens Raffke, der, aus kleinen Verhältnissen stammend, mit seiner Familie im Luxus schwelgt, aber nach noch Höherem strebt und seine Tochter mit einem, allerdings ziemlich windigen, Baron verheiraten will. Die jedoch hat sich in einen Angestellten ihres Vaters verliebt …
(DE 1923, R: Richard Eichberg, 60 Min.)
Vorab der Kurzfilm „Inflation“

  • Di 16. Mai, 18:00 Uhr
    "Alles für Geld"

In "Alles für Geld" spielt Emil Jannings einen Unternehmer vom Typ Raffke: den Industriellen Rupp, der im Krieg zu Reichtum gekommen ist. Da er ständig nur an seine Geschäfte denkt, geht seine Ehe in die Brüche, und sein Sohn, ein Rennfahrer, verunglückt tödlich.
Mit Vortrag und Gespräch. Mit Einführung und Klavierbegleitung.
(DE 1923, R: Reinhold Schünzel, 91 Min.)

  • Di 23. Mai, 18:00 Uhr
    "Die Stadt ohne Juden"

"Die Stadt ohne Juden" ist das von einer tiefen Wirtschaftskrise gezeichnete Wien der Nachkriegszeit. Angesichts von Inflation und Arbeitslosigkeit werden immer mehr Stimmen laut, die die Ausweisung der Juden fordern, welchen die Schuld an der Krise gegeben wird.
Einführung: Dr. Nikolaus Wostry (Filmarchiv Austria). Mit Klavierbegleitung
(AT 1924, R: Hans Karl Breslauer, 80 Min.)

  • Di 30. Mai, 18:00 Uhr
    "Die Dame mit der Maske"

Vorfilm: INFLATION (Deutschland 1928. R: Hans Richter. 3 Min.).
Hans Richters INFLATION entstand als avantgardistisch-dokumentarische Einleitung zu Wilhelm Thieles Spielfilm DIE DAME MIT DER MASKE. Bei der Titelfigur handelt es sich um die Tochter eines Barons, der sein Vermögen in der Inflation verloren hat, weshalb sie eine Arbeit als Revuetänzerin annehmen muss. Ein Film aus dem Bestand der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung Wiesbaden.
Einführung: Dr. Johanne Hoppe (Filmmuseum Potsdam/Filmuniversität Babelsberg). Mit Klavierbegleitung.
(Deutschland 1928. R: Wilhelm Thiele, Heinrich George, 106 Min.)

Kooperation von: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum / Evangelische Akademie / Historisches Museum.

Eintritt: 10 € / 8 € pro Film

Filmmuseum, Schaumainkai 41
https://www.dff.film/kino/kinoprogramm/aktuelles-kinoprogramm/