Intervention im Bahnhofsviertel

erstellt von Common Ground_Gemeinsame Gründe — zuletzt geändert 2021-01-16T19:03:41+01:00
Ich wünschte hier wäre / I wish here was / Je souhaite qu'il y ait ici ‫هن‬ ‫كان‬ ‫لو‬ ‫تمنى‬ ٔ‫ا‬ ‫بود‬ ‫می‬ ‫اينجا‬ ‫که‬ ‫دارم‬ ‫ارزو‬ ٓ ‫امن /‬

Wir wünschen und wir wollen Raum zum Wünschen aufmachen.
Mit dieser Interaktion im Bahnhofsviertel markieren wir Orte, an denen wir als Menschen im
Bahnhofsviertel uns ein anderes, solidarischeres und menschenwürdigeres Viertel vorstellen.
Gerade in einem Viertel, in dem Gegensätze aufeinander prallen, die Not groß ist und oft das
Existentielle fehlt, wollen wir Möglichkeiten eines anderen Lebens sichtbar machen.

Das Viertel wird bedrängt durch ständige Polizeieinsätze, verstärktes racial profiling,
Kriminalisierung von Drogennutzenden, Verfolgung von Dealer*innen, menschenfeindliche
Berichterstattung und dem ständigen Ruf nach Sauberkeit und Ordnung.
Uns fuckt das Nicht-Benennen der Ursachen ab – die Klassengesellschaft, die Not, die aus der
Kriminalisierung der Drogen kommt, der Rassismus, der verhindert, dass Leute zu Wohnungen
kommen, die patriarchalen Strukturen und Sexismus.

Gleichzeitig ist es auch ein Ort, an dem so viele ankommen und durchkommen. Ein Ort, der
„ein warmes Bett...keine Polizei....eine öffentliche Toilette für Frauen...legale Drogen...
eine Bibliothek...eine Jugendzentrum...eine Ampel...Seenotrettung für alle... ein Zuhause....
weniger Verkehr...Parkbänke...Bäume...eine Spielstraße...ein Trinkwasserbrunnen...eine offene
Gesundheitsstation...Sozialwohnungen“.........und vieles mehr...

Begegnungen aller Art ermöglichen könnte und der so toll und besonders sein könnte und auch
schon ist. Über die Köpfe der meisten Leute hier hinweg wissen scheinbar alle, was das Bahnhofsviertel
braucht: Ordnung, Sauberkeit, Polizei, im besten Fall noch mehr Sozialarbeiter*innen.

Verdrängung, Verwaltung, Verschleierung.

Aber wer entscheidet, was gebraucht wird und wie werden die Maßnahmen beschlossen, die das
Leben in diesem Viertel prägen? Wer wird dabei nicht gefragt? Und was wird dabei nie
berücksichtigt?
Wir sind auch hier und wollen endlich mal wieder anfangen, einfach drauf los zu träumen, der
Fantasie keine Grenzen mehr zu setzen, 'weil ja eh nichts passiert und weil wir als Einzelne
sowieso nichts in der großen Stadtplanungspolitik bewirken können...' Denn wenn wir uns schon nicht mehr trauen, zu träumen, dann haben wir auch keine Hoffnung.

Also träumen wir mal zum Einstieg auf kleinen, rot-weißen Stickern und laden alle ein, mit uns
zu träumen und ihre Wünsche festzuhalten.
Wünsche wollen erfüllt werden!
Wir erfüllen unsere Wünsche....wir helfen anderen, ihre Wünsche zu erfüllen...tragt zur
Wunscherfüllung bei!

Bildschirmfoto vom 2021-01-16 19-00-22.png

Common Ground_Gemeinsame Gründe, Frankfurt a. M, den 16. Januar 2021
https://ichwuenschtehierwaere.net