IPPNW-Protestwoche in Büchel und Aktionstag

erstellt von IPPNW — zuletzt geändert 2017-06-19T19:00:09+01:00
Bundesregierung drückt sich vor Atomwaffenverbot und Abzug der Atomwaffen aus Deutschland
Zu Beginn der zweiten UN-Verhandlungsrunde über das Atomwaffenverbot
protestierten etwa 100 Ärzte, Ärztinnen und Studierende der IPPNW eine
ganze Woche lang am Atomwaffenstützpunkt Büchel. Sie forderten den Abzug
der ca. 20 NATO-Atomwaffen aus Deutschland und eine konstruktive
Beteiligung der Bundesregierung an den Verhandlungen. Neben einem
internationalen Symposium „Verbot von Atomwaffen: Eine europäische
Sicht“ mit internationalen Gästen gab es zahlreiche kreative Aktionen
wie einen Flashmob direkt vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Büchel,
mehreren Mahnwachen und Blockaden des Haupttors, eine Pflanzaktion auf der
Friedenswiese, eine Brückenaktion mit Transparenten und Empfang der
TeilnehmerInnen der Floßtour gegen Urantransporte sowie einer gemeinsamen
Abschlussaktion mit dem Freiburger Friedensforum.

Beim Aktionstag am Samstag machten IPPNW-Regionalgruppen in Berlin,
Hamburg, Kiel, Bremen, Gießen und Solingen zudem begleitend zum
„Women´s March to Rally and Ban the Bomb“ in New York auf die
laufenden UN-Verhandlungen über ein Atomwaffenverbot aufmerksam. „Frau
Merkel, unterstützen Sie ein Atomwaffenverbot“, lautete die
Aufforderung an die Bundeskanzlerin auf den Transparenten. Weltweit gab es
über 170 Solidaritäts-Aktionen für den Frauenmarsch.

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW nimmt die Ängste der
Bevölkerung am Atomwaffenstandort in Büchel um Arbeitsplätze ernst und
spricht sich für zivile Alternativen aus. Sie sind nachhaltiger,
gesünder und können eher zur sozialen Stabilität innerhalb der Region
beitragen als Investitionen in Massenvernichtungswaffen. Wie der
CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Bleser mitteilte, sollen für den Standort
in Büchel bis 2023 mehr als 151 Millionen Euro ausgegeben werden.
„Diese hohe Summe für die sinnlose gefährliche atomare Aufrüstung in
zivile Projekte zu stecken, würde die Region nachhaltiger sozial und
ökonomisch stabilisieren und zu einer blühenden Urlaubs- und
Erholungsgegend machen“, erklärt IPPNW-Arzt Ernst-Ludwig Iskenius.

Der Vorstand der IPPNW hat auf seiner Vorstandssitzung in Büchel im Rahmen
der IPPNW-Protestwoche außerdem beschlossen, jedes Jahr eine
Vorstandssitzung am Atomwaffenstützpunkt abzuhalten, bis die Atomwaffen
abgezogen sind.

Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW,19.06.2017
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