Klima und Bäume retten statt Autostellplätze und Beton

erstellt von Climate Justice FFM/Rhein-Main — zuletzt geändert 2019-02-06T18:57:11+02:00
Demonstration für Grüne Lunge, gegen Luxuswohnungen von Instone am Sa., 9. Feb., 12:00 Uhr, Startpunkt: Fünffingerplätzchen, Bornheim.

Unter dem Motto "Grüne Lunge bleibt! Stadt für alle statt Luxuswohnungen! Klima schützen statt Autos und Beton! Instone stoppen!" ruft Climate Justice FFM/Rhein-Main zu einer Demonstration gegen das Bauprojekt Günthersburghöfe auf.

Startpunkt 12 Uhr: Fünffingerplätzchen via Bergerstr., Saalburgstr., Günthersburgpark zur Grünen Lunge/Ecke Wetteraustr./Schlinkenweg.

Nach der Demonstration findet eine Abschlussaktion (ca. 13:30 Uhr) an der Grünen Lunge statt.

Das Netzwerk Climate Justice FFM/Rhein-Main entstand im vergangenen Jahr, um die Proteste gegen die Braunkohleförderung am Hambacher Wald zu unterstützen und setzt sich nun auch für effektive Klimapolitik in der Rhein-Main-Region ein.

"Weil die Stadt in diesem Jahr den Bebauungsplan durchsetzen möchte, leiten wir eine neue Phase des Protest gegen das Bauprojekt von Instone und Co. ein", erklärt Mike Grün von Climate Justice FFM/Rhein-Main. "Seit über drei Jahren gibt es Proteste gegen das Bauprojekt nördlich des Günthersburgparks, um die hohe Biodiversität zu retten und die Frischluftschneise zu erhalten. Dennoch hat die Stadt die Argumente der Bürgerinitiative Grüne Lunge im wesentlichen abgeschmettert. Angesichts der globalen Klimakrise und des rasanten Artensterbens kann jedoch Stadtentwicklung im 21. Jh. nicht mehr einfach auf Autostellplätze, Stahlbeton und fossile Heizungsbrennstoffe hinauslaufen. Die Grüne Lunge muss bleiben. Wir werden Instone stoppen!"

Für das etwa 16 Hektar große Gebiet mit einem großen, artenreichen Gartengelände ist die Instone Real Estate AG für etwa 45 Prozent der Fläche als Ankerinvestor vorgesehen. Die Instone AG baut vor allem im hochpreisigen Segment. Die Instone AG ist einer der größten Projektentwickler für Wohnimmobilien in der Bundesrepublik. Instone ist im Besitz großer Investmentfonds wie Fidelity, Capital Group, DWS und Amundi und Banken wie Goldman Sachs. Die Wohnungen beim Instone-Projekt Marienhospital kosten zwischen 500.000 und 2,5 Mio. Euro. Insgesamt sollen dort etwa 1300 Wohnungen mit einer etwa ebenso großen Zahl an Autostellplätzen entstehen.

"Wir wollen eine Stadt für alle statt Luxuswohnungen. Den Wohnraum den die Instone AG und andere dort bauen wollen, wird nicht die Wohnungskrise in Frankfurt lindern, sondern die Mietpreise weiter in die Höhe treiben", so Alexis Passadakis von Attac Frankfurt und aktiv beim Netzwerk Climate Justice FFM/Rhein-Main. "Die projektierten 30 Prozent geförderten Wohnungen könnten auf den bereits versiegelten Flächen entstehen. Investitionen von Instone in Betongold sind überflüssig. Statt fette Rendite für reiche Anleger, brauchen wir in Frankfurt günstigen Wohnraum für die Vielen."

Die Grüne Lunge soll im Zuge eines groß angelegten Städtebauprojekts, dem Ernst-May-Quartier, zubetoniert werden. Ernst May gehörte in den 20er Jahren einer sozialorientierten Reformbewegung von Architekten an und schrieb 1928 über das 'Neue Frankfurt': „Die Architekten des Neuen Bauens eint über alle Grenzen der Länder hinaus ein warm empfundenes Herz für alle Menschen in Not, sie sind ohne soziales Empfinden undenkbar, ja man kann geradezu sagen, daß diese Schar die sozialen Momente bewußt in den Vordergrund des Neuen Bauens stellt."

"Die Verwendung des Namens von Ernst May für diese Art von Stadtentwicklung kommt Leichenfledderei gleich", kommentiert Passadakis. "Der Stadtplanungsdezernent Mike Josef (SPD), Liegenschaftsdezernent Jan Schneider (CDU) und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) wollen profitgetriebenen Stahlbeton-Städtebau des 20 Jhr. zum Nutzen global agierender Kapitalanleger durchsetzen. Notwendig aber wäre eine ökologische und soziale Neuerfindung der Stadtplanung für ein „Neues neues Frankfurt" , das eine Stadt für alle mit bezahlbaren Mieten ist."

Die Demonstration wurde von Climate Justice FFM/Rhein-Main initiert und mitgetragen von der BI Grüne Lunge e.V., Klimattac/Attac Frankfurt und Extinction Rebellion (XR) Frankfurt.