Kurdische und internationalistische Demonstration gegen die türkischen Luftangriffe auf Nordsyrien und Nordirak

erstellt von NCK Ffm — zuletzt geändert 2022-11-20T18:02:18+01:00
Der Kurdische Regionalrat Frankfurt veranstaltete heute, am Sonntag den 20.11. eine Protestdemonstration gegen die türkischen Bombardements auf vor allem kurdisch bewohnte Gebiete in Nordsyrien und Nordirak in der Nacht von Samstag auf Sonntag, bei denen viele Menschen starben und verletzt wurden. Ca. 400-500 Menschen kurdischer, türkischer, deutscher und verschiedener anderer Nationalitäten versammelten sich gegen 13:30 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof und liefen anschließend zum Goetheplatz. Die Demonstrant:innen verurteilten in Sprechchören und auf Plakaten die völkerrechtswidrigen Angriffe des türkischen Diktators Erdogan und die Untätigkeit der Bundesregierung, welche mit der Türkei enge Verbindungen pflegt.

In Redebeiträgen wurde den 26 Toten der Schreckensnacht, darunter 11 Zivilist:innen und 1 Journalist, gedacht und auf die Mittäterschaft der USA und Russlands, die als Garantiemächte in Syrien den Luftraum kontrollieren und den Angriffen im Vorfeld zugestimmt haben müssen, sowie Deutschlands, welches Waffen und Geld an die Türkei liefert und zu den türkischen Völkerrechtsbrüchen und Kriegsverbrechen schweigt, hingewiesen.

Eine Sprecherin des Kurdischen Regionalrats Frankfurt erklärte hierzu:

„Nach monatelangen Kriegsverbrechen, chemischer Kriegsführung und Massakern in den Bergen Kurdistans, hat der türkische Faschismus mit einer neuen Offensive weite Teile Kurdistans bombardiert. Trotz Killerdrohnen, Giftgasangriffen und pausenlosem Terror gegen die eigene Bevölkerung konnte das Erdogan-Regime den Widerstand des kurdischen Volkes nicht brechen. Der Widerstand der Menschen in Nordsyrien/Westkurdistan und Nordirak/Südkurdistan hat den türkischen Faschismus in die Enge getrieben. Es ist Zeit, dass wir als Demokrat:innen - kurdische, türkische, deutsche, egal welcher Herkunft – zusammenstehen und dieser Schreckensherrschaft ein Ende bereiten!"

In einer weiteren Rede erklärte eine Aktivistin der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E):

„Nach dem Anschlag auf unschuldige Zivilist:innen in Istanbul letzte Woche hat der türkische Staat sofort die Kurd:innen, genauer die YPG in Syrien und die PKK im Nordirak beschuldigt, obwohl alle Parteien jegliche Verbindung zu dem Anschlag verneinten und ihn einstimmig verurteilten. Jetzt ist offensichtlich, dass Erdogan den Anschlag und seine Opfer nur instrumentalisiert, um weitere Massaker in kurdischen Gebieten außerhalb der türkischen Staatsgrenzen zu legitimieren und diese langfristig als Teil seiner neo-osmanischen Großmachtsfantasien zu besetzen. Dieser niederträchtigen Form des Imperialismus und Faschismus werden wir nicht tatenlos zusehen und fordern als demokratische kurdische Frauenbewegung in Europa alle solidarischen Menschen zum Handeln auf!"

Weitere Demonstrationen und Kundgebungen gegen die türkischen Angriffe wurden angekündigt.

Pressemitteilung 20.11.2022