Luftbrücke jetzt! Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan!

Luftbrücke jetzt! Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan!

Für den heutigen Dienstagabend, 17. August, ruft PRO ASYL zusammen mit anderen Organisationen zur Demonstration für eine umfassende Rettung von gefährdeten Menschen aus Afghanistan auf. Unter dem Motto "Luftbrücke jetzt! Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan!" fordern PRO ASYL, Seebrücke, afghanische Solidaritätsgruppen und andere Organisationen für 17 Uhr auf dem Platz der Republik in Berlin zum Protest auf.

Die bisherigen Evakuierungspläne der Bundesregierung greifen zu kurz: "Taliban halten sich nicht an die deutsche Kernfamilie. Auch erwachsene Angehörige von Ortskräften und bei Subunternehmen Beschäftigte sind in Gefahr. Es müssen auch bisher nicht erfasste Personengruppen mitgedacht und ausgeflogen werden, zum Beispiel erwachsene Familienangehörige von Ortskräften und Angehörige von politisch Verfolgten", fordert Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL.

Sofortprogramm für Familienangehörige

"Wir fordern ein Sofortprogramm für die Aufnahme von Familienangehörigen von in Deutschland  lebenden Schutzberechtigten, die seit vielen Jahren auf den ihnen rechtlich zustehenden Familiennachzug warten. Auch die Angehörigen von in Deutschland lebenden Schutzberechtigten sind in Gefahr. Es ist unerträglich, dass 3000 Anträge, ein Visum zu erhalten, in den deutschen Botschaften in Pakistan und Indien liegen. Auch für die Familienangehörigen muss ein Sofortprogramm entwickelt werden", fordert Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL, weiter. "Zudem muss die Bundesregierung über das Sofortprogramm hinaus eine mittelfristige Aufnahmestrategie entwickeln."

Der Aufruf zur Demonstration, den PRO ASYL unterstützt, lautet:

"Luftbrücke jetzt! Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan!

Die Taliban haben die Macht übernommen und zehntausende Menschen, die sich für ein friedliches, demokratisches und rechtsstaatliches Afghanistan eingesetzt haben, sind in akuter Lebensgefahr. Viele sind aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit deutschen Einrichtungen und Organisationen massiv gefährdet. Kabul kann nicht mehr auf dem Landweg verlassen werden – es braucht jetzt eine Luftbrücke, eine Aufnahmeaktion über die ersten Evakuierungen hinaus. Die Bundesregierung handelt bisher zu spät und zu wenig.

Deutschland muss gefährdete Menschen schützen und sofort evakuieren. Hierzu gehören die Ortskräfte deutscher Ministerien und Subunternehmen, Organisationen sowie deutscher bzw. deutsch finanzierter NGOs und Stiftungen inklusive ihrer Familien; Journalist*:innen, die für deutsche Medien gearbeitet oder sich ihn ihnen kritisch geäußert haben; Wissenschaftler*:innen, die in Deutschland studiert oder geforscht haben; Frauenrechts- und Menschenrechtsverteidiger*:innen, Autor*:innen, Künstler*:innen, Sportler*:innen sowie Angehörige religiöser, ethnischer und sexueller Minderheiten. Hinzu kommen Familienangehörige von in Deutschland lebenden Afghan:innen, die zum Teil bereits seit Jahren auf Visa zum Familiennachzug warten.

Presssemitteilung 17.8.2021