Nennt die 1616 Häftlinge des KZs in den Adlerwerken beim Namen!

Nennt die 1616 Häftlinge des KZs in den Adlerwerken beim Namen!

Schon drei Monate vor der vom Verein LAGG geplanten Aktion haben sich 426 Menschen zur Teilnahme gemeldet. Das ist mehr als ein Viertel der benötigten 1616 Menschen, die mit Namensschild eines der KZ-Häftlinge der ehemaligen Adlerwerke gedenken wollen.

Die Teilnehmer*innen kommen aus allen gesellschaftlichen Bereichen in Frankfurt und Umgebung. Gewerkschaftschaftsmitglieder, Mitglieder von Kirchengemeinden, Menschen aus dem Gallus, Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern. Auch Gruppen aus Wohnprojekten, Student*innen, Professor*innen und Künstler*innen sind dabei sowie Stadtverordnete, Landtags- und Bundestagsabgeordnete und Ortsbeirät*innen.

Alle hoffen, dass bis zum 19. März 2022 diese große Gedenkaktion zustande kommt.

Bitte machen Sie die Gedenkaktion 1616 KZ-Häftlinge Ihren Leser*innen bekannt. Sie wird in Kooperation mit der Gedenkstätte "Geschichtsort Adlerwerke. Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager" durchgeführt, die im Frühjahr 2022 eröffnet wird.

Anmeldung: gedenken@lagg-ev.de

LAGG e.V., Pressemitteilung, 16. Dezember 2021

Pressemitteilung, 26. November 2021

wir möchten auf eine geplante große Gedenkaktion des Vereins LAGG - Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim am 19. März 2022 hinweisen.

Seit seiner Gründung 1992 hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, das Konzentrationslager "Katzbach" in den Adlerwerken nach jahrzehntelanger Leugnung und Verharmlosung zu einem festen Bestandteil der Erinnerungskultur Frankfurts zu machen. Dabei konnte er sich auch auf engagierte Menschen vor allem im Gallus stützen. Zusammen mit dem "Förderverein für die Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ-Katzbach in den Adlerwerken und zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main" wurde die Einrichtung einer Gedenkstätte am historischen Ort gefordert. Dies wird nun im März 2022 mit Hilfe des Kulturamtes der Stadt Frankfurt unter dem Namen "Geschichtsort Adlerwerke.Fabrik.Zwangsarbeit. Konzentrationslager" Realität und vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 betrieben werden.
Aus diesem Anlass und zum 77. Jahrestag des Todesmarsches aus dem KZ - am 24. März 1945 - wollen wir der 1616 Gefangenen in den Adlerwerken namentlich gedenken.
Dazu suchen wir 1616 Menschen, die sich mit einem selbst gemachten Schild mit einem der Namen entlang des Mainufers aufstellen. Etwa so: Ich stehe für oder ich gedenke (Name), er war Häftling im KZ "Katzbach" ...
Die Aktion soll am Samstag, den 19. März 2022 von 14 - 16 Uhr entlang des nördlichen Mainufers stattfinden.
Interessierte können sich beim LAGG unter dieser Adresse anmelden: gedenken@lagg-ev.de
Sie erhalten dann den Namen eines ehemaligen KZ-Häftlings sowie Daten zu Geburtstag, Geburtsort, Herkunftsland, Beruf und - soweit bekannt - Todesdatum und Todesort.
Diese Daten verdanken wir der von der Stadt finanzierten Forschungsarbeit von Dr. Andrea Rudorff. Wir möchten mit dieser Aktion die 1616 anonymen KZ-Häftlinge als individuelle Menschen erfahrbar zu machen. Die hohe Todesrate im KZ "Katzbach", das mitten in Frankfurt lag, zeigt, dass sie für die Geschäftsleitung der Adlerwerke und deren Aktionäre, für die Lagerleitung der SS, für städtische Institutionen sowie für große Teile der Frankfurter Bevölkerung lediglich Material für die Produktion, "Untermenschen", "Banditen", "Kriminelle" waren. Die tatsächlichen Kriminellen aber waren die SS und die Betriebsleitung der Adlerwerke, auch wenn von ihnen nach dem Krieg keiner verfolgt wurde.