Schließung nicht zu rechtfertigen. Arbeitsplätze bei Günther & Co müssen erhalten bleiben.

erstellt von DIE LINKE. Im Römer — zuletzt geändert 2020-05-29T10:49:57+02:00
Ende Januar hat der Werkzeugbauer Günther & Co die Schließung des Rödelheimer Betriebs im ersten Quartal 2021 bekanntgegeben

230 Mitarbeiter*innen droht der Verlust ihres Arbeitsplatzes obwohl die Fabrik gut dasteht. Dazu erklärt Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Im Römer: „Die Pläne der Walter AG und ihres Eigners Sandvik, dem größten Industriekonzern in Schweden, den profitablen Spezialwerkzeughersteller zugunsten einer Produktionsstätte in China oder den USA aufzugeben, entbehrt jeder Rechtfertigung. Die Mitarbeiter*innen erwirtschaften für den Konzern Jahr für Jahr Gewinne, zuletzt wurde eine Marge von 20 Prozent des Gesamtumsatzes eingefahren. Das sind traumhafte Wirtschaftszahlen. Die Leute in so einer Situation vor die Tür setzen zu wollen, ist besonders perfide und muss verhindert werden. Wir stehen an der Seite der Beschäftigten und werden mit Ihnen gemeinsam für eine Zukunft ihrer Arbeitsplätze kämpfen.“ Keine strategische Überlegung könne darüber hinwegtäuschen, dass hier Existenzen geopfert werden sollen, um anderswo noch mehr Profite abpressen zu können. „Wenn uns Corona mit Blick auf die internationalen Produktionsketten eines gelehrt hat, dann doch wohl, dass Produktionsstandorte nicht alleinig nach betriebswirtschaftlichen Gründen hin- und hergeschoben werden dürfen. Know-How und Produktionskapazitäten sind immer auch vor Ort zu sichern“, so Pauli weiter.

Außerdem werde die Rechnung des Unternehmens nicht aufgehen. Der Betriebsrat von Günther & Co habe in einem Gutachten dargelegt, dass das gewünschte Einsparpotenzial wegen wegbrechender Aufträge aufgrund der Pandemie nicht zu realisieren sein wird und sich eine Produktionsverlagerung daher auch aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen nicht lohne. „Es darf nicht sein, dass die Beschäftigten die Zeche für eine fragwürdige betriebswirtschaftliche Entscheidung des Mutterkonzerns zahlen. Das ist eine unsoziale Unternehmenspolitik auf dem Rücken der Menschen, die den Profit tagtäglich erwirtschaften. Schon deshalb würde ich mir wünschen, dass der Oberbürgermeister und der Wirtschaftsdezernent hier tätig werden und die Gewerkschaft unterstützen“, so Pauli abschließend.

DIE LINKE. Im Römer fordere die Walter AG auf, die Pläne zur Stilllegung der Frankfurter Fabrik zu überdenken.

Fraktion DIE LINKE. Im Römer, Pressemitteilung, 28. Mai 2020