Scientists for Future unterbreiten Vorschläge zur Weiterentwicklung des integrierten Klimaschutzplans Hessens

erstellt von S4F Hessen — zuletzt geändert 2021-01-19T15:57:49+02:00
Die hessischen Regionalgruppen der Scientists for Future (S4F Hessen) legen Empfehlungen für die anstehende Fortschreibung des integrierten Klimaschutzplans (iKSP) Hessens zur Erreichung der Klimaziele des Pariser Klimaschutzabkommens vor.

Die wissenschaftliche Analyse der im bestehenden iKSP von 2017 definierten klimapolitischen Ziele und Maßnahmen für den Klimaschutz und Klimaanpassungen wurde hier veröffentlicht: https://doi.org/10.5281/zenodo.4420165. Zudem hat S4F Hessen der hessischen Landesregierung ihre unabhängige wissenschaftliche Expertise für die Fortschreibung des iKSP angeboten.

SF4 Hessen

(Regionalgruppen Darmstadt, Frankfurt a. M., Gießen, Kassel, Mainz/Wiesbaden, Marburg)

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Wissenschaftliche Bewertung des iKSP von 2017 durch S4F Hessen

Scientists for Future unterbreiten Vorschläge zur Weiterentwicklung des integrierten Klimaschutzplans Hessens

Datum: 11. Januar 2021
Ort: Frankfurt am Main

Die hessischen Regionalgruppen der Scientists for Future (S4F Hessen) legen Empfehlungen für die anstehende Fortschreibung des integrierten Klimaschutzplans (iKSP) Hessens zur Erreichung der Klimaziele des Pariser Klimaschutzabkommens vor.1 Um das Bundesland in seiner Daseinsvorsorge für Bürger:innen zu unterstützen, hat S4F Hessen die im bestehenden iKSP von 2017 definierten klimapolitischen Ziele sowie Handlungsbedarfe und Maßnahmen für den Klimaschutz und Klimaanpassungen wissenschaftlich analysiert. Mit diesen Anstößen möchte S4F Hessen zu einer möglichst erfolgreichen Fortschreibung und Weiterentwicklung des iKSP beitragen.

„Der Klimawandel ist in Hessen deutlich spürbar, er beeinträchtigt uns als Bürger:innen, unsere Wirtschaft und Natur“, so Prof. Dr.-Ing. Sven Linow vom Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik der Hochschule Darmstadt. „Damit wir schnell wirkungsvolle Maßnahmen umsetzen, müssen Wissenschaft und Politik an einem Strang ziehen.“

Als überparteilicher und überinstitutioneller Zusammenschluss von Wissenschaftler:innen sieht sich S4F Hessen in der Verantwortung, an einer lebenswerten Zukunft für heutige und kommende Generationen mitzuwirken. S4F Hessen hat der hessischen Landesregierung daher ihre unabhängige wissenschaftliche Expertise für die Fortschreibung des iKSP angeboten. Zudem wurden wissenschaftlich fundierte Vorschläge erarbeitet, die dabei helfen sollen, den komplexen Herausforderungen der Klimakrise bestmöglich zu begegnen. Diese wurden hier veröffentlicht: https://doi.org/10.5281/zenodo.4420165

Das Jahr 2020 war das zweitwärmste Jahr in Hessen seit 1881.2 Aktuell liegt die Jahresmitteltemperatur in Hessen bereits etwa 2 °C über dem langjährigen historischen Mittel und die Temperatur wird voraussichtlich deutlich weiter ansteigen, wenn so wie bisher gehandelt wird.2,3 Dies wird auch für Hessen weitreichende Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft haben, die bereits heute erkennbar werden. Um die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen, so wie es auf der UN-Klimakonferenz in Paris von 2015 festgehalten wurde, bedarf es daher einer ambitionierten Klimapolitik, die effektiven Klimaschutz zügig vorantreibt. Mit dem iKSP möchte sich das Land Hessen dieser Verpflichtung stellen.4 Laut Analyse der Wissenschaftler:innen ist eine Weiterentwicklung des Plans nötig, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und zugleich das Land und seine Bürger:innen rechtzeitig auf das sich schnell ändernde Klima vorzubereiten.

Referenzen

Linow S, Becherer R, Helbling, A et al. (2021) Der integrierte Klimaschutzplan des Landes Hessen. Wissenschaftliche Bewertung des iKSP durch S4F Hessen. doi: 10.5281/zenodo.4420166

https://www.hlnug.de/?id=12735 [aufgerufen 09.01.21]

Bei einem „Weiter wie bisher“-Szenario steigt in den Jahren 2071-2100 die Temperatur im Mittel um 3,9 °C (Spanne: 2,7-5,2 °C) verglichen mit der Referenzperiode von 1971-2000. Das Szenario geht von kontinuierlich steigenden CO2-Emissionen aus und veranschlagt 1.370 ppm CO2-Äquivalent im Jahr 2100 und einen Strahlungsantrieb von 8,5 W/m2. https://www.hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/klima-und-klimawandel/klimaprojektion-hessen [aufgerufen 09.01.21]

https://umwelt.hessen.de/klima-stadt/hessische-klimaschutzpolitik/integrierter-klimaschutzplan-hessen-2025 [aufgerufen 09.01.21]