Solidarität mit den Gefangenen für den Frieden

Solidarität mit den Gefangenen für den Frieden

Zum 1. Dezember, dem Internationalen Tag der Gefangenen für den Frieden, bittet die War Resisters’ International (WRI) alljährlich seit 1956 um Solidarität mit Menschen, die weltweit wegen ihrer Kriegsdienstverweigerung oder ihres Engagements für Frieden inhaftiert sind. Ihre Namen und Gefängnisadressen werden in der Liste der Gefangenen für den Frieden veröffentlicht.

Die WRI ruft dazu auf, den Gefangenen Kartengrüße als Zeichen der Solidarität und der Ermutigung in die Haft zu schicken. Selbst wenn die Karten die Adressat:innen nicht erreichen sollten, machen sie deutlich, dass die Gefangenen nicht vergessen sind, was sich auf die Haftbedingungen günstig auswirken kann.
Die Liste der Gefangenen für den Frieden ist keineswegs vollständig. Die Adressen der genannten Gefangenen stehen stellvertretend für viele andere, deren Adresse unbekannt ist oder die diese Art der Publizität nicht wünschen.

In RUSSLAND wurden zahlreiche Menschen verhaftet, denen wegen ihrer Proteste gegen den Krieg sehr hohe Gefängnisstrafen drohen. Seit Februar 2022 haben die russischen Behörden mehr als 230 Strafverfahren eingeleitet, die sich der sogenannten „Sonderoperation“ in der Ukraine widersetzt haben. Die meisten dieser Fälle werden wegen gewaltfreier Handlungen eingereicht, die als Verbrechen eingestuft werden, wie z. B. Beiträge in sozialen Netzwerken, friedliche Proteste oder das Verteilen von Antikriegsaufklebern.

In der UKRAINE wurde der Kriegsdienstverweigerer Witalij Aleksejenko (engl.: Vitaliy Alekseienko) zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt. Er legte Widerspruch gegen das Urteil ein, über die am 12. Dezember vom Berufungsgericht in Iwano-Frankiwsk verhandelt werden wird.

Protestschreiben an das Gericht in Iwano-Frankiwsk können gesendet werden über https://de.Connection-eV.org/vitaliy-form

Mehr dazu: https://de.connection-ev.org/article-3690

Am 24. November 2022 wurden in ISRAEL vier Kriegsdienstverweiger:innen, Shahar Schwartz (18 Jahre), Einat Gerlitz (19), Evyatar Moshe Rubin (19) und Nave Shabtay Levin (18), erneut wegen ihrer Weigerung, im Militär zu dienen, inhaftiert. Die vier Verweiger:innen hatten im September gemeinsam erklärt, dass sie sich weigern, in die israelische Armee einzutreten und sich an der israelischen Besetzung des Westjordanlands und des Gazastreifens zu beteiligen. Sie waren schon mehrfach inhaftiert geweisen, nun werden sie jeweils weitere 45 Tage in Haft bleiben. Mehr dazu und zu Möglichkeiten der Unterstützung:
www.dfg-vk-hessen.de/aktuell/israel-4xhaft-wegen-kriegsdienstverweigerung

Wegen Kriegsdienstverweigerung sind in SÜD-KOREA und SINGAPUR Zeugen Jehovas inhaftiert.

Besonders ka­ta­stro­phal ist die Men­schen­rechts­lage in ERITREA. Dort werden Män­ner und Frauen zu einem zeitlich unbegrenz­ten Na­tio­nal­dienst ge­zwun­gen, teils Militär-, teils Ar­beits­dienst unter härtesten Bedingungen.
 
Mehr dazu:
www.dfg-vk-mainz.de/aktuell/internationaler-tag-der-gefangenen-fuer-den-frieden-2022/

https://wri-irg.org/en/story/2022/prisoners-peace-list-november-2022

Pressemitteilung 25.11.2022