Tagung "Wege zum Frieden" in Frankfurt

erstellt von Attac Globalisierung und Krieg — zuletzt geändert 2022-09-02T15:07:34+01:00
Eröffnungsveranstaltung: Podiumsgespräch am Freitag, 23.9.2022 von 19.00 – 21:30 Uhr im Saalbau Südbahnhof + Ganztägige Seminarreihe am Samstag 24.9.2022 von 10:30 – 18:00 Uhr im Saalbau Gallus

Nicht erst seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine stehen die weltpolitischen Signale auf Sturm. Eine neue, globale Ost-West-Spaltung wird zunehmend etabliert: in Europa zwischen Russland und der Nato; in Asien zwischen der neuen Militär-Allianz AUKUS (USA, Australien, Großbritannien) und der VR China als Kontrahenten.

Statt dem erhofften Ende der Blockkonfrontation erleben wir einen Machtkampf um globale Führung und Einflussgebiete. Er wird diplomatisch, propagandistisch, ökonomisch und zunehmend auch militärisch ausgetragen.

Ein neues Wettrüsten hat begonnen, während bestehende Rüstungskontrollverträge aufgekündigt wurden. Die Gefahr einer atomaren Eskalation wächst, neue Technologien - vom Killerroboter über Hyperschallwaffen bis zu Cyber War und Miniatur-Atomwaffen - drohen das ohnehin prekäre Gleichgewicht des Schreckens zwischen den Atommächten zu destabilisieren.

Auf beiden Seiten geht es angeblich um bedeutende Werte. Der US-Präsident hat einen  globalen Kampf zwischen Demokratie und Autokratie ausgerufen. Der russische Präsident hat sich zum Vorkämpfer einer Entnazifizierung der Ukraine ernannt. Beide stilisieren ihre Interessenskonflikte zum Kampf zwischen Gut und Böse. Beide halten sich in dieser Schwarz-Weiß-Welt selbst für die Guten, die andere Seite für die Inkarnation des Bösen.

Wir haben Grund, an solch hehren Motiven zu zweifeln. Doppelte Standards fallen ins Auge: die Missachtung anerkannter völkerrechtlicher Prinzipien wie etwa das Verbot von Angriffskriegen ist in beiden „Lagern“ eklatant. Jede Seite biegt sich das Völkerrecht so lange zurecht, bis es in die eigenen machtpolitischen Interessen passt.

Auch werden die ökonomischen Interessen etwa am weltweiten Einfluss der eigenen Konzerne des digitalen Kapitalismus, an den Profiten der Rüstungsindustrie oder am privilegierten Zugang zu strategischen Rohstoffen ausgeblendet.

Werte wie Frieden, friedliche Koexistenz und Kooperation tauchen in der angeblich so wertebasierten Außenpolitik nicht auf. Die Logik des Militärischen verdrängt die der Diplomatie und der friedlichen Konfliktlösung. Vernunft und Humanität drohen immer weiter unterzugehen.

Wir setzen dem die Forderung entgegen, Sicherheit neu zu denken. Globale Sicherheit erfordert den gegenseitigen Respekt elementarer Schutzbedürfnisse, und die gemeinsame Bekämpfung existenzieller Bedrohungen wie den Klimawandel, Armut und Hunger und die Zerstörung natürlicher Lebensbedingungen, durch eine destruktive, nur an kurzfristigem Profit orientierte Wirtschaftsweise. Und sie erfordert die Bereitschaft die Kriege in der Ukraine, im Südjemen, in Syrien durch Kompromisse und Verhandlungen zu beenden und an einer internationalen Friedensordnung zu arbeiten.

Diese Themen wollen wir bei unserer Tagung beleuchten, und friedenspolitische Handlungsoptionen aus der Zivilgesellschaft herausstellen.

Regelmäßig aktualisierte Infos zur Tagung, Plakat, Flyer, Streaming-Einwahldaten (ab dem 20.09. auf www.attac-netzwerk.de/ag-globalisierung-und-krieg

Veranstalter der Tagung:
attac BAG Globalisierung & Krieg, attac BAG Europa, attac Würzburg, IPPNW, DFG-VK Frankfurt, Friedens- und Zukunftswerkstatt, Kooperation für den Frieden