Werkstatt-Tage Campus Bockenheim 25.-27. September

erstellt von Eine Stadt für alle und Offenes Haus der Kulturen — zuletzt geändert 2015-09-21T11:44:58+02:00
Uns erwarten eine Fülle von spannenden Ideen und Konzepte für die Gestaltung des Campusgeländes. Es gibt Vorträge, Diskussionen und Workshops zu den Themen Wohnen, Kultur/Freiraum und solidarische Ökonomie, und nicht zuletzt werden Verbesserungen der Situation von Geflüchteten in Frankfurt auf konkrete Weise angegangen.

Ausserdem haben wir aufregende Gäste, u.a. von einer Initiative aus Athen, die dort für in kommunaler Selbstorganisation für die Einrichtung eines Bürgerparks mit sozialen und kulturellen Einrichtungen und gegen die Privatisierung des ehemaligen Flughafengeländes kämpft sowie aus dem Gängeviertel in Hamburg, die es geschafft haben, in einem bereits an einen Investor verkauften Altstadtgebiet der Hamburger Innenstadt ein lebendiges kulturelles Quartier zu erschaffen.

Wir wollen nicht für euch, sondern mit euch zusammen entscheiden, wie der Campus später einmal aussehen soll. Deshalb sind wir auf eure Teilnahme angewiesen.

Programm

Freitag
19-22 Uhr /
(Festsaal) Privatisierungen, Großprojekte und sozialer Widerstand – Die umkämpfte neoliberale Stadt.
Eröffnungsveranstaltung mit Susanne Heeg (Professorin für Geographische Stadtforschung am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt am Main), Fereniki Vatavali (Citizens’ committee for the Metropolitan Park of Hellinikon, Athen), Anette Mönich vom Stadtteilbüro Bockenheim sowie Aktiven vom Offenen Haus der Kulturen und der Kampagne „Eine Stadt für Alle! Wem gehört die ABG?“
Frankfurt ist eine sich rasant ändernde Stadt. Die bauliche Entwicklung vor allem in der Innenstadt ist kaum mehr nachzuvollziehen. Auch in den anliegenden Stadtteilen schwingen Abrisskugeln und Betonmischer drehen sich. So entsteht bei vielen Anwohner_innen das Gefühl weder Überblick noch Einfluss auf die Entwicklung ihres Viertels und ihrer Stadt zu haben.
Auch auf dem Campus Bockenheim entwickelt sich dieser Eindruck. Zwar suggerierte die Stadt und die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding den Eindruck eine Beteiligung der Zivilgesellschaft an der Planung eines neuen Konzepts für das Gelände sei erwünscht, doch den Worten folgten Taten, die auf das Gegenteil verweisen: Verhinderung der sozialen Nutzung des Philosophicums, Verkauf des AfE-Turm-Geländes an die Deutsche Bank und der Bau hochpreisiger Wohnungen hinter der Bockenheimer Depot.
Wie ist dieses Verhalten der städtischen Wohnungsbaugesellschaft und die Politik der Stadt zu erklären? Welche Rolle spielt der Campus Bockenheim in dem städtischen Stadtentwicklungskonzept? Was können wir dagegen machen? Diese und weitere Fragen stellen wir uns am Freitag Abend.
Außerdem möchten wir mit Fereniki Vatavali aus Athen die Möglichkeit eines Planungsprozesses von unten diskutieren. Sie ist Teil der langjährigen Auseinandersetzung um den ehemaligen Flughafen Hellenikon in Athen, der privatisiert und hochpreisig entwickelt werden soll. Diesen Plänen stellte ein breites Bündnis ein alternatives Konzept für einen Bürger_innenpark entgegen. Das Konzept ist Ergebnis eines langen und wissenschaftlich begleiteten Planungsprozesses unter Einbezug von Anwohner_innen.

Samstag
10-11 Uhr /
(KoZ) Frühstück
Ab 10 Uhr beginnen wir den Tag mit einem Frühstück im KoZ. Bei Kaffee und Brötchen wollen wir uns auf die folgenden Diskussionen einstimmen. Kommt vorbei und bringt mit, was ihr gerne esst. Einen Grundstock an Kaffee, Brot, Aufstrich und Obst stellen wir.

11-12:30 Uhr / (Festsaal) Eröffnungsvortrag zum Gängeviertel und Einleitung in die WorkshopsDer Samstag beginnt mit einem Vortrag von Vertreter_innen der Initative „Komm in die Gänge“ aus Hamburg. Die mittlerweile sechs Jahre alte Initiative verhinderte den durch einen Inverstoren geplanten Abriss von 12 Häusern im Gängeviertel. Nach dem Rückkauf des Geländes durch die Stadt Hamburg entwickelte die Initiative ein eigenes Nutzungs- und Sanierungskonzept. Seitdem versucht das Kollektiv mit ihrem offenen Konzept der Kultur und Kunst den Spagat zwischen öffentlichem Raum und Selbstbestimmung zu schaffen. Fest steht: Das Gängeviertel bleibt ein Möglichkeitsraum, offen für alle.
Anschließend leiten wir die Workshopphase mit drei Inputs ein. Drei kurze Vorträge sollen unsere Gedanken in den Bereichen Kultur/Freiraum, solidarische Ökonomie und Wohnen in Fahrt bringen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen Vertreter_innen prominenter Initativen aus den jeweiligen Bereichen, indem sie uns Einblick in ihre Vorstellungen und Philosophie gewähren.
Zu Kultur und Freiraum sprechen Vertreter_innen der Initative „Komm in die Gänge“ aus Hamburg. Zu Wohnen sprechen Vertreter_innen des Mietshäusersyndikats. Zu solidarischer Ökonomie sprechen Vertreter_innen des k-fetisch aus Berlin (angefragt).

12:30-14:30 Uhr / (K-Räume) Workshopphase I
Nach einer kurzen Pause beginnt um 12:30Uhr die Workshopphase. Angeregt durch die drei einführenden Vorträge teilen wir uns in drei Workshops auf: Kultur/Freiraum, Solidarische Ökonomie und Wohnen. Hier tauschen wir uns darüber aus wie wir den Campus Bockenheim gestalten wollen. Dabei werden jeweils unterschiedliche Initiativen aus den Themenbereichen anwesend sein und bei Gelegenheit von ihren Vorstellungen und Erfahrungen berichten. Außerdem wird der Prozess von anwesenden Architekt_innen und Stadtplaner_innen begleitet.
In der ersten Phase lernen wir uns kennen: Mit wem diskutieren wir? Welche Ideen bestehen schon für den Campus? Was muss auf jeden Fall auf unserem Campus verwirklicht werden? Einzelpersonen, interessierte Intiativen sowie Gruppen mit bestehenden Konzepten und ganz konkretem Bedarf sollen hier ins Gespräch treten. So sollen möglichst viele Vorstellungen über einen Campus von Morgen für Alle ausgetauscht werden.

14:30-15:30 Uhr / (KoZ) Mittagessen

15:30-17 Uhr / (K-Räume) Workshopphase II
In der zweiten Phase der Workshops wollen wir unsere Diskussionen konkretisieren. Es besteht die Möglichkeit die Diskussionen auf den Campus und seine einzelnen Gebäude zu fokussieren und ihn modellhaft so zu gestalten, wie es von uns gewünscht ist.

17:30-18:30 Uhr / (Festsaal) Abschlussplenum
Zum Abschluss wollen wir unsere Diskussionsergebnisse zusammentragen. So entsteht schon am Samstag Abend ein erstes Bild eines Campus auf dem die unterschiedlichsten Initiativen und Projekte realisiert werden könnten.

19-21 Uhr / (vor dem Studierendenhaus) Abendessen, Musik und Wortkunst im offenen Wohnzimmer
Mit Speis und Getränk lassen wir den Abend im offenen Wohnzimmer vor dem Studierendenhaus ausklingen. Neben einer musikalischen Begleitung von Singer/Songwritern wird auch das gereimte Wort zum Zuge kommen – lasst euch überraschen!

Ab 20 Uhr / (KoZ) Soli-Konzert der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
Mit musikalischer Unterstüztung von Mal Élevé (Irie Révolté) und Chaoze One will die Iniatitive in Gedenken an Oury Jalloh Gelder für ihre weitere Arbeit sammeln. Die Initiative macht auf Oury Jalohs Tod und dessen Umstände aufmerksam. Er verbrannte am 7. Januar 2005 gefesselt in der Zelle einer Dessauer Polizeiwache. Die genauen Umstände seines Todes sind immer noch ungeklärt – der Kampf um die Wahrheit geht weiter.

Sonntag
10-11 Uhr /
(KoZ) Frühstück

11-13 Uhr / (Festsaal) Wie wars? Sammlung unserer Diskussionsergebnisse

13-15 Uhr / (Festsaal) Wie weiter? Abschlussrunde über unser weiteres Vorgehen
Am Sonntag ist das Ziel die geführten Diskussionen zusammenzubringen, ihre Ergebnisse in Figur oder Wort festzuhalten und gemeinsame Perspektiven für eine zukünftige Arbeit auf und mit dem Campus zu entwickeln.

Und wer lädt überhaupt ein?
Die Werkstatt-Tage finden im Rahmen der Kampagne „Eine Stadt für Alle! Wem gehört die ABG?“ statt. Die Kampagne wird von Aktiven aus stadtpolitischen Initiativen, Stadtteilgruppen, Mieterorganisationen etc. getragen. Sie ist offen zum Mitmachen und langfristig angelegt. Wir informieren und wir planen Aktionen. Wir organisieren uns, um zu bleiben: In unseren Wohnungen, in unseren Stadtteilen, in unserer Stadt, in unserer Region.