50 Jahre Sozialistisches Büro

erstellt von Sozialistisches Büro — zuletzt geändert 2019-06-20T16:10:34+01:00
Neue, antiautoritäre, undogmatische Linke? Eine Einladung und ein Anlass zum Nachdenken.
  • Wann 13.07.2019 von 13:00 bis 18:30 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Osthafenforum medico, Lindleystr. 15
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Selbst jüngeren Lesern linker Zeitungen und Zeitschriften ist nicht mehr präsent, was die Abkürzung „SB“ in politischen Kontexten meint. Das im Frühjahr 1969 gegründete „Sozialistische Büro“, kurz „SB“ genannt, hat nichts zu tun mit den „Politbüros“ stalinistischer und maoistischer Parteien und ihren Bonsai-Repliken an den deutschen Universitäten nach 1968. Im SB sammelten sich in den 1970er Jahren Linke, die sich weder mit der SPD noch mit der DKP und schon gar nicht mit den nach 1968 entstandenen Campus-Parteien identifizieren mochten. Die unabhängigen oder undogmatischen Linken kamen aus der Ostermarsch- und Friedensbewegung, aus der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit und aus der Protestbewegung von 1968, die mitnichten, wie es mancher Gedenkband nahelegt, nur an den Hochschulen stattfand.

50 Jahre nach der Gründung des SB plant der Arbeitsausschuss der Organisation eine Tagung zur Erinnerung an die Gründung und an die Geschichte des SB, das – entgegen umlaufenden Gerüchten – immer noch existiert, wenn auch still und in arg geschrumpfter Form. Die verbliebenen Mitglieder unterstützen mit ihren Beiträgen die nach der Einstellung der Zeitschrift „links“ (1997) noch erscheinenden Zeitschriften „express“ (Gründungsredakteure: Otto Jacobi, Walther Müller-Jentsch, Eberhard Schmidt, David Wittenberg) und „Widersprüche“ sowie die aus der „linke“ hervorgegangene Netz-Zeitung „linksnetz“.

Die Tagung am 13. Juli 2019 in Frankfurt soll freilich kein Veteran*innen-Festspiel werden, sondern eine aktuelle politische Debatte zwischen Linken mehrerer Generationen und Traditionen initiieren über die Fragen, was heute links bedeutet und wie sozialistische Politik heute aussehen könnte oder müsste. Die Tagung ist nicht für eine geschlossene Gesellschaft gedacht, sondern bildet ein Diskussionsangebot an alle, die sich für linke Politik jenseits parteipolitischer Horizonte interessieren.

Mit dabei sind alte und neue Mitglieder der Redaktionen des express, der Widersprüche und des links-netz, Vertreter*innen der Arbeitsfelder und der Sozialistischen Zentren, die sich im und um das SB gebildet hatten, ZeitzeugInnen, ältere und jüngere  KommentatorInnen.