antifa-Erzählcafé: Die verleugneten Opfer der Nazis

erstellt von VVN-BdA Frankfurt — zuletzt geändert 2023-01-11T17:41:50+02:00
Lesung/Vortrag und Diskussion von und mit Frank Nonnenmacher
  • Wann 16.02.2023 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Frank Nonnenmacher liest zunächst einige Stellen aus der Doppelbiografie „DU hattest es besser als ICH“. Während sein Vater Gustav sechs Jahre lang für Hitlers Luftwaffe flog, war dessen Bruder Ernst in den KZ Flosssenbürg und Sachsenhausen. Die Nazis hatten die irre Idee, wiederholt straffällig gewordene Menschen hätten bewiesen, dass sie ein kriminelles Gen in sich trügen und man müsse sie deshalb „durch Arbeit vernichten“. Ohne justizielles Verfahren, ohne Verteidiger, ohne Revisionsmöglichkeit wurde somit auch Ernst nach Verbüßung einer Strafhaft unbefristet weggesperrt.

Menschen wie er galten als „Berufsverbrecher“ oder „Asoziale“ und wurden in den KZ mit einem grünen bzw. einem schwarzen Stoffdreieck auf der Häftlingskleidung markiert. In der Nachkriegsgesellschaft wurde ihnen die Anerkennung als Opfer des Faschismus verweigert. Sie galten über 70 Jahre lang als „zu Recht“ in den KZ Gequälte und Ermordete. Erst am 13. Februar 2020 beschloss der Bundestag nach einem Appell einer Gruppe von Wissenschaftler*innen um Frank Nonnenmacher die offizielle Anerkennung dieser Menschen als Opfer des Nationalsozialismus.

Frank Nonnenmacher wird berichten, wie es mit der Umsetzung dieses Bundestagbeschlusses steht. Und er wird begründen, warum er Anfang 2023 zusammen mit anderen Nachfahren einen „Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus“ gegründet hat.