Antifa-Kneipe: Feministische Debatten um Schwangerschaft

Feministische Debatten des 20. und 21. Jahrhunderts umkreis(t)en immer wieder die Phänomene Schwangerschaft und Reproduktion. Die Debatten sind seit jeher vielfältig und durchaus kontrovers, der körperliche Prozess einer Schwangerschaft und dessen soziale Folgen werden als ambivalent empfunden und normativ unterschiedlich bewertet. Durch intersektionale und queerfeministische Perspektiven haben sich die Debatten und Kämpfe diversifiziert, die Auseinandersetzungen gewannen zunehmend an Tiefe.

Der Vortrag skizziert zunächst einige der zentralen Konfliktlinien feministischer Debatten um Schwangerschaft. Schließlich wird gezeigt, dass und wie Schwangerschaft nicht erst als verwirklichte Fähigkeit, sondern schon als Möglichkeit und als gesellschaftliche Zuschreibung das Erleben gebärfähiger Personen grundlegend strukturiert. 

Jola Vollmer promoviert an der Bergischen Universität Wuppertal zum Thema „Feministische Perspektiven auf Schwangerschaft“. Ihre Interessensgebiete sind politische Philosophie und feministische Phänomenologie. In Frankfurt am Main war sie an der Gründung der Feministischen Bibliothek beteiligt.