Bewegte Zeiten: Frankfurt in den 1960er Jahren

erstellt von Institut für Stadtgeschichte — zuletzt geändert 2021-03-25T15:28:02+02:00
Ausstellung - ab dem 9. März 2021 nach Voranmeldung wieder geöffnet - bis 29.3.

Für den Besuch der Ausstellungen ist eine telefonische Voranmeldung unter der Nummer 069 212 38425 für ein jeweils zweistündiges Zeitfenster (montags bis sonntags 10-12 Uhr, 12-14 Uhr, 14-16 Uhr und 16-18 Uhr sowie mittwochs ab 24. März auch 18-20 Uhr) nötig.
Alle Besucher*innen hinterlassen ihre Adressdaten für eine mögliche Kontaktnachverfolgung. Während des gesamten Aufenthaltes ist eine medizinische Maske zu tragen.

Eintritt frei.

Frankfurt zeigte sich in den 1960er Jahren als eine Stadt im Wandel. Wirtschaftswunder und Wiederaufbau hatten die Mainmetropole zwar in den 1950er Jahren in neuem Glanz erstrahlen lassen, doch die baulichen Herausforderungen nach Kriegsende ließen sich nicht binnen 15 Jahre meistern.

So sah sich Frankfurt in den 1960er Jahren weiterhin mit Wohnungsnot und Verkehrsfragen konfrontiert. Gleichzeitig drängten die Frankfurterinnen und Frankfurter in der gefestigten westdeutschen Demokratie auf mehr Mitbestimmung: in Bildungs- wie in Baufragen, bei Reformen, dem Umgang mit der eigenen Vergangenheit wie bei politischer Beteiligung.

Der Titel der Ausstellung steht sinnbildlich für Frankfurt in den 1960er Jahren. Die Stadt befand sich im Aufbruch, alles schien in Bewegung. Die für die Stadtbevölkerung wichtigen Themen wurden im öffentlichen Raum diskutiert: Vor Gericht standen die Täter von Auschwitz, auf den Straßen protestierten die Frankfurter*innen für die 40-Stunden-Woche und Frieden auf der Welt, gegen die Notstandsgesetze und verkrustete Strukturen an den Universitäten sowie für bessere Bildung an den Schulen und weniger Fluglärm.

Tausende füllten beim Besuch John F. Kennedys die Straßen. Die Stadtbahn bewegte als neues Verkehrsmittel die Pendlermassen ins Herz der Stadt, in Frankfurts Norden bewegten die Bagger Tonnen an Erdreich, um Raum für die Nordweststadt zu schaffen. Geplante Großbauprojekte – viele im Stil des Brutalismus – bewegten und erhitzten die Gemüter. Die boomende Wirtschaft zog Gastarbeiter aus dem Süden Europas an und der Sport bewegte die Massen. Musik, Tanz und Mode manifestierten sich in einer neuen Jugendbewegung, die in „68“ kulminierte.

Die Ausstellung erläutert und visualisiert die Entwicklungen dieses bewegten Jahrzehnts und zeigt zahlreiche Objekte, Abbildungen und Filme aus den Beständen des Instituts für Stadtgeschichte. Ergänzt wird die Schau durch ein Begleitbuch, Führungen und Vorträge sowie Online-Angebote.