Das „Partisanen Kino“ aus Kasachstan

Vor 30 Jahren wurde die Sowjetunion in 15 unabhängige Staaten aufgelöst, darunter die 5 Länder Zentralasiens. Dies nimmt das Filmkollektiv zum Anlass, um auf die Entwicklungen im kasachischen Kino zu blicken und stellt eine wenig bekannte Underground-Bewegung ins Zentrum einer Filmreihe.

  • Das „Partisanen Kino“ aus Kasachstan
  • 2022-05-06T00:00:00+02:00
  • 2022-05-06T23:59:59+02:00
  • Vor 30 Jahren wurde die Sowjetunion in 15 unabhängige Staaten aufgelöst, darunter die 5 Länder Zentralasiens. Dies nimmt das Filmkollektiv zum Anlass, um auf die Entwicklungen im kasachischen Kino zu blicken und stellt eine wenig bekannte Underground-Bewegung ins Zentrum einer Filmreihe.
Wann

06.05.2022 (Europe/Berlin / UTC200)

Alle Termine

06.05.2022
07.05.2022

Wo

Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Str. 46a

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2014 veröffentlichte eine Gruppe kasachischer Filmemacher ein Manifest mit dem Titel „Partisanen Kino“, erschienen auf der Seite des Verlags für alternative russischsprachige Literatur „Likbez“. Der Initiator der Bewegung Adilkhan Yerzhanov ist heute kein Unbekannter mehr. Sein jüngster Film eröffnete das letzte GoEast Filmfestival und war auch Kasachstans Einreichung für den diesjährigen Oscar für den besten fremdsprachigen Film.

Zu den sieben Unterzeichnern des Manifests zählten Filmemacher ebenso wie Produzenten und Filmeditoren mit unterschiedlich viel Erfahrung. In expliziter Anlehnung an die British New Wave der 1950er und 1960er Jahre, fordern die Filmemacher nach inhaltlichen wie ästhetischen neuen Wegen im kasachischen Film: „Wir haben die bourgeoisen Melodramen satt, welche das Antlitz des Fests während der Pest tragen. Wir wollen einfache Filme – ehrlich, mutig, ohne Angst unangemessen und unmodisch zu erscheinen.“

Ihr Vorwurf richtete sich gegen die staatlichen kasachische Filmproduktionsgesellschaft Kazakhfilm, die den Großteil der kasachischen Filme unterstützt und deren Förderung – so die Unterzeichner – zu einer thematischen Stagnation des kasachischen Films und seiner Entfernung von den für ihr Publikum relevanten Themen und der tatsächlichen sozialen Realität führe. Die Filmemacher schlugen deshalb eine völlige Ablehnung der Filmförderung vor und formulierten drei Grundregeln für ihre zukünftigen Filme: 1. Kein Budget, 2. Sozialer Realismus, 3. Neue Formen.

Nach der Erscheinung des Manifests entstehen fünf Filme, die sich selbst explizit der Bewegung zurechnen. Die zumeist wortkargen Produktionen orientieren sich stilistisch am europäischen Autoren– und Genrekino und versuchen, aus den geringen Mitteln eine ästhetische Innovation zu machen. Thematisch behandeln die Filme vornehmlich Themen wie Korruption, Bestechung und Entfremdung.

Fr 06.05.
18:00 Videoeinführung in das kasachische Kino
Shlagbaum/Toll bar
(Zhassulan Poshanov | 2015 | 59 Min. OmU)

20:30 Svidetel' Dela No 6/Witness of Case No 6
(Serik Abishev | 2016 | 58 Min. OmU)

Sa 07.05.
12:30 Griaz Bolshogo Goroda/City Filth
(Nariman Turebaev | 2017 | 92 Min. OmU)
14:30 The Elevator
(Nurtas Adambayev | 2018 | 93 Min. OmU)
16:30 The Story of Kazakh Cinema/Underground of Kazakhfilm
(Adilkhan Yerzhanov | 2015 | 53 Min. OmU)
18:00 Chuma V Aule Karatas/The Plague at the Karatas Village
(Adilkhan Yerzhanov | 2016 | 80 Min. OmU)