Ein sichtbares Zeichen setzen - 10 Jahre Rödelheim gegen Rassismus

erstellt von Rödelheim gegen Rassismus — zuletzt geändert 2022-02-22T13:06:58+01:00
Das Schild hängt seit 10 Jahren am Hausener Weg. Wir wollen dort am 1. März bei einer Kundgebung die Aussage bekräftigen und weiter verbreiten!
  • Wann 01.03.2022 ab 17:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo am Orts-Schild Rödelheim, Hausener Weg
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Als vor 10 Jahren die Mordserie des NSU und die mögliche Verstrickung staatlicher Stellen in den rechten Sumpf bekannt wurde, waren viele Menschen fassungslos. Politiker*innen - vom Ortsverein bis zur Kanzlerin - forderten dazu auf, ‘sichtbare Zeichen zu setzen‘. Auch der OBR 7 fasste einen entsprechenden Beschluss, wenn auch eine Vertreterin das für bloße Symbolpolitik hielt und der Ortsvorsteher anschließend fragte: „Und was machen wir nun damit?“

Damit der Beschluss nicht zwischen Aktendeckeln im Archiv verschwand, tat ein buntes Bündnis von Rödelheimer Bürger*innen genau das, was der Ortsbeirat beschlossen hatte. Sie montierten am 29.02.2012 ein sichtbares Zeichen“ an der Haupteinfahrtsstraße. Natürlich gab es Diskussionen zwischen Nachbarn und auch verletzende Polemik von einigen selbsternannten Meinungsführern.

Als 5 Jahre später noch drei weitere Schilder an Hauptstraßen aufgehängt wurden, beteiligten sich auch Schüler*innen und Lehrer*innen der Michael-Ende-Schule mit einem Aktionstag. Dieser fiel zufällig mit dem Fest zur  Begrüßung der ersten 120 Flüchtlinge in Rödelheim zusammen.

Das anfangs umstrittene Schild und die drei weiteren, die seit fünf Jahren an den anderen Ortseinfahrten hängen, sind für tausende von Pendlern, die dort täglich vorbei kommen, sicher manchmal Anlass zum Nachdenken. Für viele Rödelheimer*innen sind sie eine Art Wahrzeichen geworden.

Als der neu gestaltete Ort der zerstörten Rödelheimer Synagoge  geschändet wurde, haben sich in kurzer Zeit 20 Initiativen, von den autonomen Antifa bis zum Heimat- und Geschichtsverein, sowie 600 Bürger*innen auf einem großen Plakat vor dem Bahnhof namentlich und öffentlich dazu bekannt:

‚Gemeinsam gegen Nazis‘

Uns ist es wichtig, mit einer gemeinsamen Aktion nicht nur an die erste Aufstellung des Schildes vor 10 Jahren zu erinnern, sondern vor allem auf die Notwendigkeit hinzuweisen, dass wir alle gegen Rassismus, Antisemitismus und neonazistische Hetze wachsam bleiben und dies erneut bekräftigen – aktuell besonders im Hinblick auf die Vereinnahmung der Impfgegner durch rechte Ideologen.

Für eine Ausstellung im Historischen Museum hat eine Rödelheimer Gruppe eine Broschüre entwickelt ‚Von der antifaschistischen Heimatkunde zum Stadtteil gegen Rassismus‘. Die Broschüre liegt im Stadtteil aus (Bücherei, Hessen-Shop u.a.) oder kann angefordert werden bei ubihedi@t-online.de 

Um Spenden wird gebeten Kto. Courage e.V./ Ev. Bank GENODEF1EK1, IBAN: DE43 5206 0410 0005 0067 59