Protest gegen Ende der Sozialbindung für 257 Sozialwohnungen im Ostend

erstellt von Mieter helfen Mietern Frankfurt — zuletzt geändert 2020-09-24T16:12:30+01:00
Mieterinnen und Mieter rufen am 30.09.20 zum Protest auf dem Spielplatz der Wohnanlage
  • Wann 30.09.2020 ab 18:30 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Spielplatz zwischen Jacob-Carl-Junior-Str. 2 und Waldschmidtstr. 45
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Wir Mieterinnen und Mieter fühlen uns von Mike Josef im Stich gelassen

Ende der Sozialbindung für 257 Wohnungen am 31.12.2020

Mieterhöhungen sind in der Vorbereitung

Seit über einem Jahr kämpfen wir in der Mieter*innen-Intiative WWJ gegen das Ende der Sozialbindungen unserer Wohnungen in der Wohnanlage im Frankfurter Ostend mit 257 Wohneinheiten in 16 Häusern (Waldschmidtstraße 41-45a, Wittelsbacherallee 16-26, Jacob-Carl-Junior-Straße 2-8). Aber die geheimen Verhandlungen zwischen der Stadt Frankfurt und unserem Vermieter Josef Buchmann sind offensichtlich erfolglos gewesen, wie wir seit einem Schreiben unseres Vermieters wissen. Wir Mieterinnen und Mieter dieser Wohnanlage befürchten, dass mit Wegfall der Sozialbindung zum 31.12.2020 die Verdrängung einkommensschwacher Haushalte beginnen wird und wir uns langfristig unser Zuhause nicht mehr leisten können. 

Der neueste Brief unseres Vermieters Josef Buchmann deutet daraufhin, dass schon mit Jahresbeginn 2021 die Kaltmiete um 15% steigen könnte, ohne dass der Eigentümer dafür etwas am Zustand der Wohnungen verbessern muss. Dabei haben wir eine Reihe an Schäden und Mängeln in der Wohnanlage, die dringend behoben werden müssen. 

In der gesamten Wohnanlage befinden sich viele behindertenfreundliche Wohnungen in der Sozialbindung, ein Haus besteht ausschließlich aus 12 behindertenfreundlichen Wohnungen. Günstige Wohnungen von diesem Ausbaustandard sind auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt Mangelware.

In direkter Nachbarschaft zu unserer Wohnanlage waren Ende 2018 bereits mehr als 200 Mietparteien in der Zoopassage vom Ende der Sozialbindung betroffen. Seit 2019 zahlen die Mieter*innen dort nun 15 Prozent mehr Miete. Wir befürchten das gleiche Schicksal für unsere Wohnanlage. 

Wir Mieterinnen und Mieter sind enttäuscht und verärgert über die Nachricht, denn noch kurz vorher hatte sich der Stadtplanungsdezernent Mike Josef in einem Schreiben an unsere Initiative optimistisch gezeigt, dass die Sozialbindungen verlängert werden können.  

Wir rufen am 30.09.2020 um 18:30 Uhr zu einer gemeinsamen Protestaktion auf dem Spielplatz zwischen den Häusern Jacob-Carl-Junior-Str. 2 und Waldschmidtstr. 45 auf. (Diesen finden Sie auf der rechten Seite der Wittelbacher Allee, nach der Hausnummer 22 rechts durch die Unterführung, hinter dem dort liegenden Rondell)

Mieter*innen-Initiative WWJ (Waldschmidtstrasse 41-45a, Wittelsbacherallee 16-26, Jakob-Carl-Junior-Str. 2-8)

MIETER HELFEN MIETERN Frankfurt e.V. unterstützt den Aufruf der Mieterinitiative WWJ und Conny Petzold von MIETER HELFEN MIETERN Frankfurt e.V. kommentiert das Ende der Sozialbindungen wie folgt: „Nach 30jähriger sozialer Zwischennutzung werden nun abermals über 250 Wohnungen in Frankfurt dem Markt anheimfallen. Diese Absurdität des Sozialen Wohnungsbaus und die Unfähigkeit der Stadtregierung das Abschmelzen der Sozialwohnungsbestände zu verhindern, zeigt sich immer wieder in Frankfurt.“